Politik

Joe Chialo über seine Erfahrungen mit Rassismus und den damit verbundenen Schmerz

Wurde Joe Chialo von Olaf Scholz rassistisch beleidigt? Es wäre nicht das erste Mal, dass Chialo in Deutschland Rassismus erlebt. 2023 hat er mit uns darüber gesprochen.

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo im Interview der Berliner Zeitung: „Kenne keinen Schwarzen, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, ohne Rassismus erfahren zu haben.“
Der Berliner Kultursenator Joe Chialo im Interview der Berliner Zeitung: „Kenne keinen Schwarzen, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, ohne Rassismus erfahren zu haben.“Volkmar Otto

Hat der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) rassistisch beleidigt, wie das Nachrichtenmagazin Fokus berichtete? Joe Chialo bestätigte der Berliner Zeitung „einen Vorfall“, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. Kurz nach seiner Amtseinführung im Jahr 2023 jedoch hat die Berliner Zeitung mit dem Kultursenator Joe Chialo (CDU) über seine persönlichen Erfahrungen mit Rassismus gesprochen: „Ich kenne keinen Schwarzen, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, ohne Rassismus erfahren zu haben und den damit verbundenen Schmerz“, sagte Joe Chialo in dem Interview. „Ich glaube, das schärft so eine gewisse Empathie für Menschen, die ebenfalls schmerzhafte Erfahrungen durchleben.“

Das Interview wurde zu einem Zeitpunkt geführt, als die Debatte um die von der CDU geforderte Vornamensabfrage nach den Silvesterkrawallen in Berlin noch nicht lange zurücklag. Auf die Frage, was er Menschen erwidern würde, die sagen, dass die CDU den Berliner Wahlkampf mit Rassismus gewonnen habe, antwortete der Senator: „Ich würde sagen, dass das falsch ist, ich habe den Wahlkampf mitgemacht. Die Werte, für die die CDU steht, haben mit Rassismus überhaupt nichts zu tun. (...) Ich war übrigens seinerzeit mit Friedrich Merz bei einer Wahlkampfveranstaltung in Neukölln. Er wurde gefragt, wann wir damit aufhören, zwischen Deutschen und Deutschen mit Migrationshintergrund zu unterscheiden? Und er sagte: Jetzt.“

Hier lesen Sie das vollständige Interview.