Theatertreffen

Wie sich Hamburg erst über Goethe lustig macht und dann Berlins Kultur retten will

Das Hamburger Gastspiel unterläuft mit Georges Perec’ „Die Maschine“ virtuos Anspruch und Relevanz der Kultur. Und protestiert dann gegen Sparmaßnahmen.

Das Hamburger Ensemble macht sich auf der Bühne über Goethe lustig und protestiert im Anschluss gegen Kulturabbau. Szene aus „Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh“, das beim Theatertreffen gastiert.
Das Hamburger Ensemble macht sich auf der Bühne über Goethe lustig und protestiert im Anschluss gegen Kulturabbau. Szene aus „Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh“, das beim Theatertreffen gastiert.Eike Walkenhorst

Am Dienstag wurde beim Theatertreffen auf der Bühne des Festspielhauses „Wanderers Nachtlied“ von Goethe zerlegt, zerkaut, verdreht, demontiert, wortweise ersetzt, rückwärts gesprochen, gesungen, getanzt, geweint, geschimpft und auf ungefähr 89 weitere Arten über die Rampe gebracht. Einen lustigen, aber auch ein bisschen läppischen linguistischen 90-Minuten-Spaß hat die seit Jahren auch Regie führende Schauspielerin Anita Vulesica für das Hamburger Schauspielhaus aus dem Text des genialen französischen Literaturnerds Georges Perec (1936–1982) fabriziert.

Berliner Zeitung

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