Berlinale

Deutscher Wettbewerbsfilm „Sterben“ mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger

In dem hochkarätig besetzten Film sieht man vor lauter deutschem Wald öfters die Bäume nicht. Aber erlebt einen der großartigsten Dialoge des jüngeren deutschen Kinos. Die Kritik.

Corinna Harfouch und Lars Eidinger in dem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag von Matthias Glasner: „Sterben“
Corinna Harfouch und Lars Eidinger in dem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag von Matthias Glasner: „Sterben“Jakub Bejnarowicz / Port au Prince, Schwarzweiss, Senator

Zuerst: Wieso muss heutzutage jeder Film so furchtbar lang sein? Warum immer drei Stunden? Kann nicht mal wieder jemand einen kurzen Film machen? Vielleicht sogar einen lustigen oder einfach nur entspannten, zum Beispiel?

All das ist der Film „Sterben“ jedenfalls nicht. Mit einem großartigen Ensemble einiger der prominentesten deutschen Schauspieler der Gegenwart wird stattdessen für alle internationalen Gäste der Berlinale in drei Stunden eine Ikone dafür geschaffen, was man so fühlt, wenn man an Deutschland und seine Filme denkt. Nämlich: sehr ernsthaft, Probleme, tiefes Schuldgefühl und große Ausweglosigkeit. Dazu gibt es noch die Zutaten klassische Musik, Zahnarzt, Altersdemenz, Depression, Selbstmord. Am Ende, und auch sonst immer mal wieder, wird verloren auf den Wald geschaut.

Berliner Zeitung

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