Corona-Aufarbeitung

RKI-Files: Wer übernimmt jetzt die Verantwortung?

Kubicki fordert Lauterbach zum Rücktritt auf, Spahn spricht von „Volksgerichtshof“. Beide werden sich nicht selbst ans Messer liefern. Was jetzt zu tun ist. Ein Kommentar.

Karl Lauterbach (r.) und Jens Spahn (l.) bei einer gemeinsamen Bundestagssitzung Mitte 2021, damals war Spahn (CDU) noch Gesundheitsminister. Im Dezember löste Lauterbach (SPD) ihn ab.
Karl Lauterbach (r.) und Jens Spahn (l.) bei einer gemeinsamen Bundestagssitzung Mitte 2021, damals war Spahn (CDU) noch Gesundheitsminister. Im Dezember löste Lauterbach (SPD) ihn ab.Imago

Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Diesen Bibelspruch lohnt es sich öfter mal ins Gedächtnis zu rufen, wenn die Wut auf ein Gegenüber besonders groß ist. Er bewahrt vor Selbstgerechtigkeit, vor dem Übersehen des Balkens im eigenen Auge und auch davor, in Raserei zu verfallen.

Der Bibelspruch schützt allerdings nicht davor, vor weltlichen Gerichten sämtliche Verfehlungen relativieren oder ungeschehen machen zu können. In diesem Sinne kann Jens Spahns Spruch gleich zu Beginn der Corona-Pandemie als CDU-Gesundheitsminister, „Wir werden einander viel verzeihen müssen“, doch vielleicht als etwas verfrüht bezeichnet werden.

Berliner Zeitung

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