Porträt

Stella Goldschlag: Die Jüdin, die Juden an die Gestapo verriet

Der Film „Stella. Ein Leben“, der jetzt im Kino läuft, erzählt, wie eine Berlinerin in der Nazizeit vom Opfer zur Täterin wurde. Hier ist ihre wahre Geschichte. 

Stella Goldschlag wird nach ihrer Festnahme 1946 von der Kripo vernommen. Die Akten zu ihrem  Fall liegen im Landesarchiv Berlin.
Stella Goldschlag wird nach ihrer Festnahme 1946 von der Kripo vernommen. Die Akten zu ihrem Fall liegen im Landesarchiv Berlin.United States Holocaust Memorial Museum

Die Aktenordner stapeln sich auf Tisch 14, dünne und dicke, ziegelsteinrote, sandfarbene und mausgraue. Auf den Papp- und Plastikdeckeln kleben blaue Streifen, darauf steht in Frakturschrift „Geschichtlich wertvoll“.

Mehrere Familiennamen sind zu lesen: „Kübler, Issacsohn, Gaertner“ – die Person, von der die Akten handeln, war mehrmals verheiratet. Für ihre Eltern war sie Pünktchen, für manche ihrer Mitmenschen ein aufgehender Star oder die totale Traumfrau, für andere eine Pfeiferin oder Greiferin, das blonde Gift oder das blonde Gespenst.

Berliner Zeitung

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