Als 2013 der Film „Her“ in die Kinos kam, sorgte er für Aufsehen. Ein alleinstehender, unglücklicher Mann verliebt sich darin in die künstliche Intelligenz Samantha, eine Stimme, die ihn versteht, mit ihm lacht, mit der er sogar Sex hat. Damals galt das als Science-Fiction, für viele unvorstellbar. Zwölf Jahre später berichten immer mehr Menschen von genau solchen Erfahrungen: Sie wurden von einer KI verführt.
Heute gibt es dutzende KI-Systeme, die romantische Beziehungen anbieten. In den USA lässt sich beobachten, wie tief die Technologie bereits in unsere Psyche eingreift. Auf Social Media finden sich euphorische Berichte von Menschen, die ihre „große Liebe“ in einer KI gefunden haben, aber auch Posts von Verzweifelten, deren einziger Freund plötzlich verschwunden ist, weil das System über Nacht ein Update durchgeführt hat. Vor Gericht wird derzeit der Fall eines 14-Jährigen verhandelt, der sich aus Liebe zu einem KI-Chatbot das Leben nahm.
Die Sozialpsychologin Jessica Szczuka von der Universität Duisburg beschäftigt sich seit Jahren mit digitaler Intimität und forscht zu romantischen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine.

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