Man sieht das Fossil eines Blattes. Es ist etwa 295 Millionen Jahre alt und stammt aus dem Zeitalter des Perms. Als dieses Blatt wuchs, lag das heutige Mitteleuropa noch in der Nähe des Äquators, als Teil des zusammenhängenden Superkontinents Pangaea.
Es ist schon verblüffend, dass sich in den Sammlungen deutscher Naturkundemuseen überhaupt etliche Zeugnisse aus jener Zeit befinden. Besonders interessant aber sind die neuen Erkenntnisse, die gerade im Fachjournal Scientific Reports publiziert wurden, unter Beteiligung des Museums für Naturkunde Berlin.
Sie beziehen sich auf Fossilien einer Farnpflanze namens Autunia conferta, die sich in 295 Millionen Jahre alten Ablagerungen eines ehemaligen Steinkohlenreviers im thüringischen Crock fanden. Zu ihnen gehört auch das abgebildete Blatt.
Blattminen gab es mehr als 40 Millionen Jahre früher als angenommen
Die hellen Linien werden Blattminen genannt. Es sind Fraßgänge von Insektenlarven im Inneren des Blattes sowie Eiablagen. Heute kennt man sie von Minierern, bestimmten Käfern, Wespen, Fliegen und Schmetterlingen, deren Larven optimal an ein Leben im Inneren pflanzlicher Gewebe angepasst sind. Die Funde aus Crock aber zeigen, dass es solche Blattminen bereits mehr als 40 Millionen Jahre früher gab als bisher angenommen.


