Im September 2018 wurde Nidal R. in Berlin-Neukölln auf offener Straße erschossen. Die Tat rief im Stadtteil Bestürzung hervor. Doch das öffentliche Trauern um einen verlorenen Bruder oder Freund führte bald darauf zu Maßregelungen seitens Politikern und Politikerinnen sowie der Medien. Ein deutsch-arabischer Mann, der zudem Straftaten begangen hat, verdiente keine Trauer. Darin schienen sich vom Neuköllner Bürgermeister bis zur Welt-Redaktion alle einig zu sein. Der verstorbene Nidal R. tauchte in Medienberichten eigentlich nie ohne den Zusatz „Intensivtäter“ auf – ganz so als würde das die Ermordung relativieren.

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