Kunst & Hightech

Videokunst am Berghain: Unterm Asphalt die Reste der Eiszeit

Drinnentanzen ist im Berghain noch nicht wieder erlaubt. Stattdessen führt uns Jakob Kudsk Steensen in der Kesselhalle in die geheime Welt der Sümpfe um Berlin.

Jakob Kudsk Steensen vor einer Szene, in der ein uralter Schlangenmythos des Spreewaldes lebendig wird. 
Jakob Kudsk Steensen vor einer Szene, in der ein uralter Schlangenmythos des Spreewaldes lebendig wird. Luke Abby

Berlin-Jakob Kudsk Steensen steht in der abgedunkelten Halle am Berghain in Shorts und Socken auf den schwarzen Kunststoffplatten. Sie wirken wie eine große spiegelnde Wasserfläche. Steensen nennt das Illusion „Harlekin-Floor“. Hinter ihm ist das riesige 3D-Panorama eines glucksenden, schmatzenden, triefenden, alles verschlingenden Sumpfgeländes zu erleben. Im Zeitraffer sehen wir, wie ein urzeitlicher Farn im Lauf der Jahreszeiten vergeht, wie die Pflanze, die zur Zeit der Saurier einst noch meterweit in die Höhe wucherte, auf einem erdfeuchten Hügel überm Morast immer rostbrauner wird und letztlich zum fossilen Skelett vergeht.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar