Dieser Text ist in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung erschienen – jeden Samstag am Kiosk oder hier im <a href="http://www.berliner-zeitung.de/wochenendausgabe">Abo</a>. <a href="https://berliner-zeitung.de/wochenendausgabe">Jetzt auch das neue Probe-Abo testen – 4 Wochen gratis</a> Am 31. Juli/1. August 2021 im Blatt:&nbsp; Vor exakt 30 Jahren wurde der Serienmörder Wolfgang S. gefasst, der als Hüne in Frauenkleidern sechs Menschen tötete. Was trieb ihn um? Wie „grün“ sind die Wahlprogramme? Ein Klimaforscher prüft die Versprechen Börsencrash in China: Warum die KP-Politik kalkuliert statt chaotisch ist Ungenierter Sex im Freien: Der Tiergarten hat einschlägigen Clubs den Rang abgelaufen Kult statt Kitsch: Warum ein Krabbencocktail einfach glücklich macht. Das Rezept der Woche <a href="https://berliner-zeitung.de/wochenendausgabe">https://berliner-zeitung.de/wochenendausgabe</a>

Die Wochenendausgabe

In Deutschland hört man mittlerweile weniger über amerikanische Politik, und wenn, dann Beruhigendes: Biden bekämpft Corona, Biden lobt Merkel, Biden investiert in Infrastruktur. Eine gewisse Normalität scheint eingekehrt zu sein. Aber das trifft nur auf die Oberfläche zu. Darunter kocht es. Und durch die Oberfläche stoßen seit Dienstag die Aussagen von Angehörigen der Kapitol-Polizei vor dem Untersuchungsausschuss des Kongresses zu den Ereignissen vom 6. Januar. Sie erzählen von einer rasenden Meute, von Familienvätern, die versuchen, Polizisten die Augen auszukratzen, oder sie mit deren eigener Dienstwaffe erschießen wollten. Sie berichten von Frauen, die „N***er!“ und „Verräter!“ schrien, und wie sie den Tod vor Augen hatten. Auch Ausschussmitglieder rührt das an. Selbst ein Republikaner weinte.

Am Ende stimmte McConnell nicht für Trumps Verurteilung

Aber er repräsentiert seine Partei schon lange nicht mehr. Deren wahre Vertreter geben parallel Fernsehinterviews, in denen sie den Mob, der den Vizepräsidenten töten wollte, als harmlose Touristengruppe bezeichnen, die Aussagen der verletzten Polizisten in Zweifel ziehen und den gesamten Ausschuss als parteipolitische Scharade hinstellen. Der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus und ranghöchste Republikaner im Kongress, Kevin McCarthy, erdreistet sich sogar, den Demokraten die Schuld für die Erstürmung mit fünf Toten zu geben. Die Chefin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, habe einfach nicht genügend Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

In einem Untersuchungsgremium im Repräsentantenhaus berichten nun mehrere Polizisten, was sie in jenen Stunden am 6. Januar durchgemacht haben.

Polizisten schildern in Kongress Brutalität bei Sturm auf US-Kapitol

Trump könnte zum Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt werden

Der Angriff auf das Kapitol war auch ein Angriff auf Gleichberechtigung und Feminismus. Trump-Fans ahnen: Das Ende des Patriarchats ist nah. Das macht wütend.

Trumps gekränkte Männer: Sie ahnen den Kontrollverlust

Trump ist immer noch der mächtigste Republikaner der USA

Die Schlacht gegen Donald Trump musste gleich zweimal gewonnen werden: am 3. November an der Wahlurne und am 6. Januar, als der Republikaner seine fanatisierten Anhänger zum Sturm auf das Kapitol trieb, um die Zertifizierung des Ergebnisses zu verhindern. Biden siegte, der Kongress zertifizierte die Wahl etwas später. Doch der Krieg gegen den Trumpismus ist nicht vorbei. Seine Chancen auf eine Rückkehr an die Macht steigen sogar.

Vor dem Untersuchungsausschuss des Kongresses zum Sturm auf das US-Kapitol vom 6. Januar hört man Tragisches. Trotzdem halten viele Republikaner zu Trump.

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Politik

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Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Internationales

Geopolitik

Russland

Ukraine

Donald Trump

Wut in Europa über Witkoffs Ukraine-Plan zu russischen Staatsgeldern

Witkoff-Plan empört Westeuropäer: „Natürlich skandalös“

In europäischen Hauptstädten kocht die Stimmung über. Mitten in der heikelsten Phase der EU-Verhandlungen über den Umgang mit eingefrorenen russischen Staatsgeldern hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trumps</a> Sondergesandter Steve Witkoff einen Plan präsentiert, den europäische Diplomaten übereinstimmenden Medienberichten nur noch als „Provokation“ bezeichnen.

Witkoffs Vorschlag, eingefrorene russische Gelder für amerikanische Projekte zu nutzen, lässt europäische Diplomaten aufkochen. Brüssel fürchtet, am Ende leer auszugehen.

Europa

Belgien

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

Merz vs. Merkel: Wie Deutschlands Kanzler Vertrauen, Wirtschaft und CDU ruiniert

Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

Angela Merkel wurde vor 20 Jahren Kanzlerin, Merz versagt heute spektakulär. Seine Umfragewerte stürzen ab, die CDU ist führungs- und ziellos. Wie lange soll das noch so gehen?

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

Trump ist immer noch der mächtigste Republikaner der USA

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