Berlin-Der Satiriker Jan Böhmermann hat auf YouTube ein Video gepostet, in dem er das Ende der Sommerpause von ZDF Magazin Royale verkündet. In dem Video ist Jan Böhmermann als Welt-Chef Ulf Poschardt verkleidet. In dem etwa dreiminütigen Stück karikiert der Comedian ein Video von Ulf Poschardt, in dem der Welt-Chefredakteur die Leserinnen und Leser seiner Online-Website darum bittet, ihr Welt-Abo nicht zu kündigen und die Gründe dafür zu benennen, warum sie über eine Kündigung nachdenken. Während des Böhmermann-Clips sieht man zeitweise unter der Nase des Poschardt-Verschnitts einen Schatten, der im Gesicht wie ein Hitlerbärtchen wirkt.
In dem Persiflage-Spot sagt Böhmerman alias Ulf Böhmermann: „Bitte nicht. Bitte nicht. Wir freuen uns über jede Zuschauerin. Und wir wollen gerne wissen, warum Sie an dem Punkt sind, warum Sie sagen, ich würde gern an diesem Freitag lieber nicht das ZDF Magazin Royale einschalten. Wenn es so etwas gibt, was Quatsch garantieren kann, zumindest der Quatsch, wie wir ihn machen, im ZDF, in der ZDF Mediathek, bei ZDF Neo, im ZDF-Videotext, in Apps, Facebook, dass wir jeden Tag 24 Stunden lang alles tun, um Sie bei der Stange zu halten. Wir sagen Ihnen, ob es style-mäßig eine gute Idee ist, mit einem offenen Hemd unter einem Wollpollunder herumzulaufen.
Wir sagen Ihnen auch, warum Adolf Hitler heute Lastenrad fahren würde. Wir sagen Ihnen, welche Geldanlagen Sinn machen. Lohnt es sich zurzeit, Aktien von Luke Mockridge zu kaufen. Wir sagen Ihnen auch, was die Parteien gedenken zu tun vor der Bundestagswahl. Wir sagen Ihnen, ob Armin Laschet wirklich einen funkelnden Edelstein im Bauchnabel hat wie ein richtiger Zaubertroll. Wir sagen Ihnen, warum Olaf Warburg Cum Ex Wirecard Rickmers Scholz es gar nicht gerne mag, wenn man ihn öffentlich Olaf Warburg Cum Ex Wirecard Rickmers Scholz nennt. Wir sagen Ihnen auch, dass sich Annalena Baerbock in den letzten sechs Stunden bereits 1312 Mal entschuldigen musste. Und wir sagen Ihnen auch, ob das Zufall ist oder Chiffre. Wir wollen Sie mitnehmen bei all den Dingen, die im Augenblick in Ihrem Leben passieren können. Denn eins ist klar: Gender-Gaga gibt es mit uns nicht.“
„Die deutsche Sprache ist keine Prostituierte“
Dann heißt es weiter: „Denn wir sind genau der Meinung des großen Dieter Hallervorden: Die deutsche Sprache ist keine Prostituierte, die man einfach so ermorden kann. Palim Palim. Bitte nicht. Denn wir bieten im ZDF Magazin Royale all diese Themen. Und wir bieten sie eben nicht seriös aufbereitet, sondern ganz im Sinne unserer Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem Versuch, möglichst all das nicht ernst zu nehmen, was Ihnen besonders wichtig ist. Deshalb würde ich mich freuen, wenn Sie es sich nochmal bitte überlegen, am Freitag das ZDF Magazin Royale einzuschalten. Um 23:00 Uhr im ZDF. Und noch mehr würde ich mich freuen, wenn Sie mir eine Mail schreiben an ulfulfulfulfulfulfulf@zdfmagazin.de und sagen Sie mir, warum Sie am Freitag nicht das ZDF Magazin einschalten wollen. Bitte nicht. Geben Sie uns Hinweise, was wir wie noch besser machen können. Vielen Dank.“
Das YouTube-Video von Jan Böhmermann spielt auf ein Video an, das Ulf Poschardt vor einigen Wochen verbreitet hatte, um von Welt-Kunden zu erfahren, warum sie ihr Online-Abo bei WeltPlus kündigen wollen. Das Video startet mit den Worten: „Bitte nicht. Bitte nicht. Wir freuen uns über jeden Abonnenten, und wir wollen gerne wissen, warum Sie an dem Punkt sind, warum Sie sagen, ich würde gerne mein Abo kündigen.“
Auf die Verbreitung der Böhermann-Persiflage reagierte Ulf Poschardt prompt. Er schrieb auf Twitter: „Bemerkenswert an der Parodie mit Hitlerbart ist zweierlei: Dass ein mit Zwangsgebühren üppig Finanzierter einen Liberalen zum Höhö-Minihitler umdeuten will. 2.: Dass sich ein GEZ-Finanzierter über das Werben um Abos liberaler, privat finanzierter Medien lustig machen muss.“
bemerkenswert an der parodie mit dem hitlerbart ist zweierlei: dass ein mit zwangsgebühren üppig finanzierter 🤡 einen liberalen zum höhö minihitler umdeuten will. 2.: dass sich ein GEZ finanzierter über das werben um abos liberaler, privat finanzierter medien lustig machen muss. pic.twitter.com/9RbNeP0N9j
— Ulf Poschardt (@ulfposh) September 1, 2021


