Wahlkampf

Während Lindner gefeuert wird: „Neuer Kanzler“ Merz flirtet mit Start-ups in Berlin

Zur Stunde, in der Finanzminister Lindner im Kanzleramt gefeuert wird, sitzt Union-Kanzlerkandidat Merz in der Zentrale von Zalando. Er wirbt für seine Ideen.

Hatte gut Lächeln: Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (r.) mit der Chefin des deutschen Start-up-Verbands, Verena Pausder (l.), am Mittwochabend bei Zalando.
Hatte gut Lächeln: Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (r.) mit der Chefin des deutschen Start-up-Verbands, Verena Pausder (l.), am Mittwochabend bei Zalando.Emmanuele Contini/BLZ

„Wir kennen uns schon lange, sind per Du“, stellte die Chefin des deutschen Start-up-Verbandes, Verena Pausder, Friedrich Merz am Anfang der Podiumsdiskussion am Mittwochabend vor. „Mehr Druck auf dem Kessel als heute ging ja wohl nicht?“, fragte sie den Union-Kanzlerkandidaten mit Bezug auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. „Na ja, da ist schon noch etwas mehr möglich“, sagte Merz und tat so, als würde er mit der Regierungskrise in Berlin nichts am Hut haben. Es ist 18.30 Uhr. Zu dieser Zeit ist im Kanzleramt der Koalitionsausschuss zusammengetroffen. Es sind die letzten Minuten der Ampelregierung. Mehr Spannung geht nicht.

Unter dem Titel: „Townhall mit Friedrich Merz“ und der Frage in Klammern „Unser neuer Kanzler?“, hatte der Bundesverband der Deutschen Start-ups zum Gespräch in die Zalando-Zentrale in Berlin eingeladen. Der Termin stand schon länger fest. Im September hatte der Start-up-Verband seine Innovationsagenda 2030 mit klaren Vorschlägen vorgelegt. In denen heißt es: „Anreize statt Hürden für internationale Top-Talente, mehr privates Kapital für Venture-Capital mobilisieren und den Staat zum Taktgeber für Innovationen machen.“ Anders gesagt: mehr Fachkräfte, mehr Geld und einfachere Rahmenbedingungen für innovative Gründer und Jungunternehmen.

Berliner Zeitung

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