Geopolitik

Seltene Ehre: Chinas Präsident Xi empfängt Bill Gates

Die Gates-Stiftung unterstützt Peking im weltweiten Kampf gegen Malaria und Tuberkulose.

Bill Gates trifft Xi Jinping in Peking.
Bill Gates trifft Xi Jinping in Peking.Xinhua/imago

Chinas Staatschef Xi Jinping hat in Peking den Microsoft-Gründer und Philanthropen Bill Gates empfangen. Dabei hob Xi am Freitag hervor, dass sein Land immer „auf die fortgesetzte Freundschaft zwischen den Völkern“ Chinas und der USA „gehofft habe, wie die staatliche chinesische Medien berichten. „Wir haben unsere Hoffnungen immer in das amerikanische Volk gesetzt“, wurde Xi zitiert. 

Die nach Gates und seiner Ex-Frau Melinda benannte Stiftung hatte am Donnerstag angekündigt, ein in Peking ansässiges Institut im weltweiten Kampf gegen Malaria und Tuberkulose mit 50 Millionen Dollar (etwa 45 Millionen Euro) zu unterstützen. An dem Pharma-Forschungsinstitut GHDDI, dem die Gelder zufließen werden, sind die Stadt Peking und die Tsinghua-Universität beteiligt. Gates arbeitet mit China auch im Rahmen anderer Gesundheitsprogramme und bei der WHO zusammen. Gates ist einer der Pioniere bei den Covid-19-Impfstoffen. 

Gates Besuch bei Xi erfolgte vor dem Hintergrund aktueller Spannungen zwischen Washington und Peking. In diesem Jahr sind bereits Elon Musk von Tesla, Jamie Dimon von JP Morgan und Tim Cook von Apple alle in das Land gereist. Sie wurden zwar alle von hochrangigen politischen Vertretern empfangen, keiner jedoch von Präsident Xi. Am Sonntag wird US-Außenminister Antony Blinken in Peking erwartet.

Bill Gates – ein „alter Freund“ Chinas

Bei seinem Treffen mit Gates bezeichnete Xi laut der chinesischen Volkszeitung Gates als „amerikanischen Freund“. Er sei „sehr glücklich“, Gates zu sehen. Gates habe „viele gute Dinge in seiner Beteiligung an der chinesischen Entwicklungsarbeit“ getan und sei ein „alter Freund“ Chinas. Treffen Xis mit ausländischen Unternehmern sind sehr selten.

Gates wiederum lobte chinesischen Staatsmedien zufolge China dafür, dass es „riesige Fortschritte“ in der Bekämpfung der Armut und der Corona-Pandemie erzielt und damit „ein gutes Beispiel für die Welt gegeben“ habe. Er sagte, er habe es sehr bedauert, dass er wegen der Pandemie mehrere Jahre nicht nach China habe reisen können. 

Gates hatte China zuletzt im Jahr 2019 besucht, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Damals traf er Präsidentengattin Peng Liyuan und sprach mit ihr über den Kampf gegen HIV und Aids.