Ernüchterung statt Aufbruch

Investoren verlieren jetzt die Geduld: Deutschlands Reformversprechen platzen

Der Aufbruch ist verpufft: Nach dem Hype im Frühsommer kippt die Stimmung. Internationale Investoren verlieren die Geduld mit Deutschland.

Symbol für Aufbruch: Als die Merz-Regierung im Frühjahr startete, war vor dem Reichstagsgebäude noch eine Baustelle zu sehen.
Symbol für Aufbruch: Als die Merz-Regierung im Frühjahr startete, war vor dem Reichstagsgebäude noch eine Baustelle zu sehen.Christophe Gateau/dpa

Die großen Strukturreformen der Bundesregierung, noch im Frühsommer als Startsignal für einen neuen wirtschaftlichen Aufbruch gefeiert, sind ins Stocken geraten. Nach der massiven Schuldenaufnahme für Rüstung und Infrastruktur sind für viele Bürger und Unternehmen die versprochenen spürbaren Effekte bislang ausgeblieben – von wirtschaftlicher Dynamik kann im Herbst kaum die Rede sein.

Wie das Handelsblatt berichtet, drängen führende internationale Investoren jetzt auf messbare Fortschritte und warnen vor wachsender Ernüchterung: Die Euphorie um Deutschland und Europa, die im Frühsommer noch für einen bemerkenswerten Zufluss von Kapital sorgte, habe sich längst verflüchtigt. „Das positive Momentum, das wir im Frühsommer gespürt haben, hat nachgelassen“, sagt der Chef der zweitgrößten deutschen Bank, DZ Bank, Cornelius Riese. „Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Ernüchterung. Die Ungeduld nimmt zu.“ Dieser Stimmungsumschwung ist keine Einzelmeinung. Steht Deutschland am Wendepunkt?

Berliner Zeitung

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