Der deutsche Gasimporteur Uniper hat ein Schiedsgerichtsverfahren gegen die russische Gazprom Export vor einem internationalen Schiedsgericht eingeleitet. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit.
In dem Verfahren, das in Stockholm stattfinden wird, macht Uniper Schadensersatzansprüche geltend, die dem Unternehmen durch seit Juni nicht gelieferte Gasmengen entstanden seien. Uniper musste Ersatzmengen zu höheren Kosten beschaffen, um die eigenen Lieferverpflichtungen gegenüber seinen Kunden auf Grundlage der in der Vergangenheit vereinbarten Preise und Mengen erfüllen zu können. Die Gasersatzkosten für Uniper belaufen sich demnach bisher auf rund 11,6 Milliarden Euro.
„Wir werden in diesem Verfahren die Erstattung unseres erheblichen finanziellen Schadens einfordern“, kommentierte der Uniper-Vorsitzende Klaus-Dieter Maubach. Es gehe um Gasmengen, die mit Gazprom vertraglich vereinbart, aber nicht geliefert worden seien. Die durch die Ersatzbeschaffung entstandenen Kosten würden deswegen nicht in der Verantwortung von Uniper liegen. „Wir verfolgen diese Verfahren mit aller gebotenen Härte: Das sind wir unseren Aktionären, unseren Mitarbeitern und den Steuerzahlern schuldig.“

