Wirtschaft

Trotz EU-Zusage an Trump: Berliner Gaskonzern setzt jetzt auf China-LNG

Der Berliner Gaskonzern Sefe schließt einen LNG-Deal mit China – obwohl die EU Trump milliardenschwere US-Gasimporte zugesagt hat. Droht nun Streit mit Washington?

Der Berliner Gaskonzern Sefe hat einen LNG-Deal mit dem chinesischen Energiehändler Unipec geschlossen.
Der Berliner Gaskonzern Sefe hat einen LNG-Deal mit dem chinesischen Energiehändler Unipec geschlossen.CFOTO/imago

Der deutsche Staatskonzern Sefe („Securing Energy for Europe“, ehemals Gazprom Germania) hat auf der Energiemesse „Gastech“ in Mailand eine strategische Kooperation mit dem chinesischen Energiehändler Unipec unterzeichnet. Ziel sei es, die „bestehende Zusammenarbeit auf den internationalen LNG-Märkten zu formalisieren und zu vertiefen“, teilte Sefe mit.

Brisant ist der Zeitpunkt: Erst vor wenigen Wochen hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen US-Präsident Donald Trump zugesagt, innerhalb der nächsten drei Jahre Flüssiggas aus den USA im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen – rund 250 Milliarden pro Jahr. 2024 lagen die tatsächlichen EU-Importe jedoch bei lediglich 76 Milliarden Dollar und damit nicht einmal bei einem Drittel der anvisierten Summe. Viele Experten halten das Versprechen daher für kaum realistisch. Stattdessen rückt Sefe nun enger an China heran – und setzt damit ausgerechnet auf Washingtons Rivalen.

Berliner Zeitung

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