Wohnungsbau in Berlin

Bizarre Gehaltssprünge bei Degewo & Co. auf Kosten der Mieter: „665.000 Euro eine Frechheit“

Die landeseigenen Wohnungsunternehmen ziehen die Mieten an. Ihre Chefs kriegen immer mehr Geld. In der Krise gerecht? Wir haben sie damit konfrontiert.

Bausenator Christian Gaebler (r.) saß selbst in ihrem Aufsichtsrat: Degewo-Chefin Sandra Wehrmann mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (2.v.l.)
Bausenator Christian Gaebler (r.) saß selbst in ihrem Aufsichtsrat: Degewo-Chefin Sandra Wehrmann mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (2.v.l.)Volkmar Otto

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (LWU) erhöhen seit diesem Jahr wieder die Mieten. Parallel steigen die Gehälter der Vorstände von Degewo, Gesobau und Gewobag immer weiter an. Die Doppelspitze der Degewo bekam binnen eines Jahres sogar 65.000 Euro mehr und landete im Jahr 2023 inklusive aller Bezüge und Boni bei rund 665.000 Euro. Das geht aus den Jahresabschlüssen von 2022 und 2023 hervor, die sich die Berliner Zeitung genauer angeschaut hat.

Die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus kritisiert fehlende Fairness gegenüber LWU-Mietern. Der Berliner Senat seinerseits vergleicht seine Unternehmen mit der freien Wirtschaft und hebt den Erfolg beim Ausbau neuer Wohnungen hervor. Sind solche Gehaltserhöhungen mitten in der Wirtschafts- und Wohnungskrise aber akzeptabel? Wie viel darf ein Vorstand bei einem landeseigenen Unternehmen verdienen und wie weit darf eine Neiddebatte gehen?

Berliner Zeitung

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