Reden wir über Berlin

Natalia Avelon: „Nachts meide ich die U-Bahn in Berlin“

In unserer neuen Fragebogen-Rubrik blicken prominente Berlinerinnen und Berliner auf ihre Stadt. Den Anfang macht die Schauspielerin Natalia Avelon.

Lebt seit 15 Jahren in Berlin: Schauspielerin Natalia Avelon.
Lebt seit 15 Jahren in Berlin: Schauspielerin Natalia Avelon.Imago/Eventpress

Berlin-Berlin hat rund 3,7 Millionen Einwohner, sie sind so verschieden wie die Stadt selbst. Was also macht Berlin aus, wieso lebt man hier – und tut man es überhaupt gern? In unserer neuen Rubrik „Fragebogen Berlin“ fragen wir bekannte Hauptstädter nach ihren Lieblingsorten und ihren persönlichen No-go-Areas. Schauspieler, Moderatorinnen, Musiker und Influencerinnen verraten ihre Gastro-Geheimtipps, Shopping-Favoriten und Kiezgeheimnisse, aber auch, was sie an Berlin nervt und was man hier auf keinen Fall tun sollte.

Die im polnischen Breslau geborene Schauspielerin Natalia Avelon macht den Anfang. Die 42-Jährige lebt in Wilmersdorf. „Es ist ein ruhiger Stadtteil, in dem viele Ur-Berliner teilweise seit zig Jahren leben“, sagt sie. Zuvor hat Avelon schon in Pankow, Mitte, Prenzlauer Berg, Wedding und Kreuzberg gewohnt. „Vielleicht bin ich in Wilmersdorf geblieben, weil es mich nostalgisch stimmt. Als wir vor dem Mauerfall nach Deutschland kamen, war ich begeistert vom Ku’damm. Von den bunten Schaufenstern, den Blumen, die auf der Straße verkauft wurden, und dem bunten Geschehen, und jetzt wohne ich ein paar Schritte entfernt. Viele meiner Freunde leben in meiner Nähe. Auch das war damals ein Grund für mich, hierher zu ziehen.“

1.       Frau Avelon, seit wann sind Sie schon in der Stadt?

Ich lebe seit 15 Jahren hier.

2.       Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

Der Teufelsberg hat eine fantastische 360-Grad-Aussicht auf unser kleenes Stadt-Monsterchen!

3.       Wo zieht es Sie hin, wenn Sie entspannen wollen?

Ich gehe gerne im Grunewald spazieren und genieße dort die Ruhe und die Natur.

4.       Welche Ecken der Stadt meiden Sie?

Ich meide nachts das U-Bahn-Fahren. Das kann manchmal etwas rau werden hier.

5.       Ihr ultimativer Gastro-Geheimtipp?

Der goldene Hahn und die Long March Canteen in Kreuzberg. Meine Lieblingsrestaurants.

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Puria Safary
Zur Person
Natalia Avelon wurde 1980 als Natalia Siwek in Breslau geboren und zog im Alter von acht Jahren mit ihrer Familie nach Ettlingen bei Karlsruhe. Schon als Jugendliche begeisterte sie sich für den Film, sie arbeitete als Model und studierte Theaterwissenschaft in München. Sie spielte in der ARD-Vorabendserie „Verbotene Liebe“ mit, 2007 kam die erste große Hauptrolle als Uschi Obermaier in „Das wilde Leben“. Für den Film nahm sie zusammen mit Ville Valo eine Neuauflage des Hits „Summer Wine“ von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra auf.

Die Single erreichte Platz zwei der deutschen Singlecharts. 2017 veröffentlichte Avelon mit „Love Kills“ ihr Debütalbum. An der Platte wirkten Bela B, Betty Dittrich und Guy Chambers mit. Im September 2021 erschien eine Fotoserie mit Avelon in der deutschen Ausgabe des Playboy-Magazins. Aktuell arbeitet sie an einer Doku-Reihe.

6.       Ihr ultimativer Shopping-Geheimtipp?

Berlin hat eine Menge Secondhandläden, in denen man originelle Klamotten kaufen kann. In allen Stadtvierteln.

7.       Der beste Stadtteil Berlins ist … 

Ich liebe Kreuzberg. Es repräsentiert Berlin. Eine spannende Mischung aus multikulturellem Zusammenleben, Kunst, buntem Nachtleben und kulinarischen Köstlichkeiten aus der ganzen Welt.

8.       Das nervt mich am meisten an der Stadt:

Die aggressiven Autofahrer. Kaum will man einparken, wird man ausgehupt und beschimpft. Dit is Berlin!

9.       Was muss sich dringend ändern, damit Berlin lebenswert bleibt?

Gentrifizierung ist der Feind Nummer eins. Wir sollten den Charakter Berlins mit seinen kleinen Läden und der Straßenkunst wahren und schützen. Und nicht an jeder Ecke eine ausdruckslose Mall bauen.

10.      Ihr Tipp an Unentschlossene: Nach Berlin ziehen oder es lieber bleiben lassen?

Berlin pulsiert! Berlin ist jung, sehr facettenreich und weltoffen. Man sagt, das erste Jahr entscheidet, ob man Berlin liebt oder hasst. Manche fühlen sich hier verloren, andere können endlich ihr wahres Ich ausleben.

11.      Cooler als Berlin ist nur noch …

Berlin ist die Definition von „cool“. Cooler gibt’s nicht.