Wer gerade einen schweren Unfall hatte, mag womöglich lieber nicht allein auf Joey Heindles Hilfe bauen. Zwar ließ sich der einstige „DSDS“-Teilnehmer zwischenzeitlich zum Rettungssanitäter ausbilden – der Start ins neue Berufsleben fiel aber doch eher holprig aus. „Ich hab schon in Schockstarre vor leblosen Personen gestanden und gedacht: wie soll ich das jetzt machen?“, berichtet der Reality-Star beinahe beiläufig, „da hab ich fast selber einen Herzinfarkt bekommen.“ Es gebe aber – immerhin – auch „mal Momente, wo du einen Menschen rettest.“
Es sind hübsche Erzählungen wie diese, die den Zuschauer und die Zuschauerin durch die erste Folge „Club der guten Laune“ hieven. Denn was das neue Format von Sat. 1 ansonsten so zu bieten hat, ist: nicht viel. Das Konzept ist so einfallslos wie schnell beschrieben: Elf Prominente machen zusammen „Cluburlaub“, was eigentlich nur bedeutet, dass sie wie in Dutzenden anderen Formaten in ein sommerliches Anwesen zusammengepfercht leben. Sie treten in Spielen gegeneinander an, in jeder Folge wird eine oder einer rausgewählt, das wars dann auch. Da ist ein dämmriger Zustand im Wachkoma schon spannender – womit wir direkt wieder bei Joey Heindle wären.

Bei ihm im Rettungswagen lägen oft ältere Menschen, die durchaus wüssten, dass sie nicht mehr lang zu leben haben. „Ich hab dann immer ihre Hand genommen und gesagt: Das wird schon wieder“, erzählt der hilfsbereite Heindle. Eine erprobte Sensibilität im Umgang mit Erkrankten im Endstadium, die er auch im Verlauf der neuen Serie anzuwenden bereit wäre. In „Bauer sucht Frau“-Frau Iris Abel glaubt Heindle auch gleich die richtige Mitkandidatin für seine Fürsorge gefunden – wenngleich sich der Bedarf an sterbebegleitenden Zuwendungen bei der 54-Jährigen noch in Grenzen halten dürfte.
Marc Terenzi entscheidet sich dann doch für Jenny Elvers
Neben Heindle und Abel mit von der Partie: Berliner Turban-Model Julian F.M. Stoeckel, Räusper-Stimmen-Schauspieler Martin Semmelrogge, Rennfahrer-Exfrau Cora Schumacher. Letztere ist sich gar nicht sicher, wonach sie im „Club der guten Laune“ eigentlich sucht. „Bumsbuben und Knatterknaben nerven mich“, sagt im Interview, antwortet auf die Frage nach den perfekten Wunsch-Mitkandidaten aber doch, dass „was zu bumsen“ schön wäre. Und später dann: „Diese ganze Fraktion Bumsbumben, Knatterknaben, Fameboys, Pimmelshows – das ist alles nicht mehr meine Welt“ – „nicht mehr“, wohlgemerkt.

Später wird Cora Schumacher mir Marc Terenzi im Bettchen liegen, gealterter Boygroup-Boy und ehemaliger Sarah-Connor-Gatte. Man schmust, man tätschelt, man tauscht ein Küsschen unter der Bettdecke aus. Terenzi aber überlegt sich’s anders – knapp drei Stunden nach der Kuschel-Orgie gesteht er seiner Gespielin, er wolle „doch lieber Freunde bleiben“. Die Zusehenden wittern ihre Chance auf Unterhaltung – zumindest in einer der kommenden Folgen. Bekanntermaßen finden im Verlauf der Serie Marc Terenzi und Jenny Elvers zueinander – die beiden sind seither ein Paar. Wie sich das in Kombination mit der verschmähten Schumacher entwickelt, könnte interessant werden.
Diese Woche schreibt Manuel, der sich als Stilredakteur eigentlich mit gutem Geschmack – privat aber viel lieber mit Geschmacklosigkeiten beschäftigt. Sein Credo beim Fernsehgucken? Wenn Sarah Knappik mitmacht, bin ich auch dabei.

