Längst ist die Jeans in der Mode zurück. In einer nie gekannten Vielfalt flattert sie derzeit um unsere Beine, erfreulicherweise vor allem weit und lässig geschnitten. Doch wiegen Sie sich nicht in allzu großer Sicherheit, denn die Zeichen für ein Comeback der gefürchteten Skinny Jeans mehren sich. Das heißt, rechtzeitig Finger weg von Kuchen und Co., damit die wohl heißeste Hose der Welt pünktlich zu ihrem Revival würdig getragen werden kann.
Bis dahin haben wir aber noch Zeit – und die anderen Modelle bleiben uns ja sowieso erhalten. In unseren Top 5 erfahren Sie, welche Jeans gerade besonders angesagt sind, welche Schnitte zu welcher Figur passen und wo man sie kaufen kann.
1. Puddle-Jeans: Modisch ganz weit vorn, für große Frauen
Wenn die Hosenbeine so lang sind, dass sie Regen und Schmutz von der Straße aufsaugen, dann haben wir es mit einer Puddle-Jeans zu tun. Daher auch der Name „Puddle“, was auf Englisch „Pfütze“ heißt. Hier zu sehen die Modedesignerin Olcay Gulsen, die im Januar in einer (noch) sauberen Version bei der Couture-Show von Viktor & Rolf in Paris erschien. Wie man sieht, ist eine Puddle-Jeans immer baggy geschnitten, hängt also tief auf der Hüfte. Die Fashionfront kombiniert sie mit High Heels, was streckt, denn je weiter die Hose, desto kürzer wirken die Beine.Darren Garrish/Viktor & Rolf
Den Puddle-Trend hat auch eine Modenschau von Balenciaga von vor knapp eineinhalb Jahren befeuert, bei der Models durch Schlamm stapften, dass der Dreck nur so spritzte. Die Säume der überlangen Kleider und Jeans sahen nach der Show entsprechend dirty aus.
Heute kann man die Jeans schon verdreckt kaufen. Die Dirty-Optik ist übrigens ein Trend, mit dem wir schon einmal in den Nullerjahren zu kämpfen hatten: Damals war die braune Färbung allerdings in Oberschenkelhöhe der Used- und Ripped-Jeans zu sehen.Balenciaga
Der Saugeffekt der Puddle-Jeans: Bei der Dame rechts sehen wir ganz deutlich den Selfmade-Pfützensaum.Imago/Abacapress
2. Cut-Out-Jeans: Raffinierte Statement-Jeans, für jede Figur
Die Cut-Out-Jeans ist ein auffälliges Designerstück, das für sich steht und von schlichter Kleidung begleitet werden sollte. Es funktioniert in allen wohltemperierten Lebenslagen und ist zudem deutlich haltbarer als die Ripped- oder Destroyed-Jeans, bei der die offenen Partien nicht befestigt sind und beim Tragen (wer kennt es nicht) gerne weiter aufreißen. Durch die „geordneten“ Cuts eignet sich der Look auch für schickere Anlässe. Hier ein Look von der Copenhagen Fashion Week.Marie-Paola Bertrand/Abacapress/Imago
Da es die Jeans in unterschiedlichen Formen gibt, gilt es darauf zu achten, dass die Ausschnitte vor allem die schönen Partien am Bein offenlegen, und dass sie locker sitzt, damit die Haut nicht gequetscht aussieht. Die Jeans von Maison Margiela zeigt eine schlichte Variante, die es gerade im Sale für etwa 550 Euro zu kaufen gibt.
Cut-Out-Jeans gibt es generell eher im Luxussegment, zum Beispiel auch bei Area oder Y/Project.Cettire
3. Two-Tone-Jeans: Figurformender Effekt an den Beinen
Die zweifarbige Jeans, auch Two-Tone-Jeans genannt, vereint zwei unterschiedliche Denim-Waschungen. Das macht sie ähnlich wie die Cut-Out-Jeans zu einem Designerstück, mit dem Sie auffallen. Damit dies möglichst positiv geschieht, sollten Sie penibel auf die Verteilung der unterschiedlichen Stoffe achten: Verlaufen die dunklen Denim-Abschnitte an den Außenseiten durchgehend von oben nach unten, dann wirken Ihre Beine schmaler. Verlaufen breite Streifen des dunkleren Stoffes quer über das Bein, wird es verkürzt.
Sie können mit diesen Jeans also viel falsch machen – sie im anderen Fall aber auch geschickt zur Optimierung ihrer Figur nutzen. Auf dem Foto ist eine Two-Tone-Jeans von MM6 Maison Margiela zu sehen, die es im kommenden Herbst geben wird.MM6 Maison Margiela
Der in Paris arbeitende Designer Lutz Huelle ist für seine eleganten Jeans-Designs bekannt. Er hat regelmäßig Two-Tone-Jeans in seinen Kollektionen. Die Hosen kosten neu um die 370 Euro, Modelle der vergangenen Saison sind günstiger etwa auf Vestiaire Collective zu haben.Lutz Huelle
Eine aktuelle Diesel-Lee-Kollaboration hat ein besonders auffälliges Two-Tone-Exemplar hervorgebracht: Beide Marken in einer Jeans vereint gibt es ab März in der „Diesel loves Lee“-Kollektion.Diesel
4. Barrel, Balloon, Banana: Lässig und feminin, für weibliche Rundungen
Rundgeformte, weite Beine, die nach unten enger werden: Diese Jeans heißt je nach der Weite des Schnittes Ballon-, Barrel- oder Banana-Jeans. Die Form ist genial, weil sie Bequemlichkeit mit Weiblichkeit verbindet. Die schmalere Banana-Variante funktioniert bestens mit hohen Schuhen und verlängerten Beinen, wie man am Modell von Y/Project für 450 Euro auf dem Foto sehen kann. Y/Project
Etwas weiter kommt die Jeans gerne auch in 7/8-Länge daher, was sie sportlicher erscheinen lässt, jedoch auch die Beine verkürzt. Diese Benetton-Jeans in angesagter hellblauer Waschung kostet um die 60 Euro.
Generell gibt es diese Jeans derzeit in unzähligen Varianten, von günstig bis teuer. Sie schmeichelt vor allem weiblichen Rundungen, wirkt modern und ist dennoch nicht zu baggy.Benetton
5. Skinny Jeans: Bestens für schlanke Frauen geeignet
Während die superweite und überlange Puddle-Jeans sich noch auf ihrem Trendhoch befindet, wartet die Skinny Jeans schon seit dem vergangenen Sommer auf ihr Comeback. Doch die schmale Röhre scheint nicht so richtig willkommen zu sein in einer Welt, in der man seit Jahren die Schluffigkeit kultiviert und auch im Luxuslevel etabliert hat. Doch alles kommt zurück, es ist nur eine Frage der Zeit.
Die 032c-Designerin Maria Koch zeigte uns zu Beginn des Jahres schon einmal, wie die Röhrenjeans aussehen kann. Spannend ist das leichte Spiel um die Hüfte und an den Knöcheln, denn: Wie eine Presswurst aussehen wollte man weder in den Nullerjahren und sollte es auch während des Skinny-Comebacks nicht. Verzichten Sie lieber auf die Jeans, wenn ihre Figur zu kurvig ist. Die Puddle-Jeans wird auch noch eine Weile en vogue sein. Versprochen.032c
Kate Moss war eine Zeitlang der Inbegriff der Skinny-Jeans-Frau. Dieses Foto aus dem Jahr 2011 zeigt sie in einem grauen Exemplar, das bald wieder sehr angesagt sein könnte. Skinny Jeans haben derzeit zum Beispiel Acne Studios für 260 Euro und Levi’s für knapp 200 Euro im Programm.
Noch ein Tipp zum Schluss. Je nachdem, wie Sie Ihren Po in Szene setzen wollen, gilt für jede Jeans: Sind die Gesäßtaschen groß und stehen weit auseinander, wird der Po größer, kleinere Taschen hingegen, in der Nähe der Mittelnaht platziert, machen den Po kleiner.Avalon/Imago
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