Champions-League

Zu alt, zu langsam – von wegen: Mats Hummels hat es allen Kritikern gezeigt

Der 35-Jährige hat Borussia Dortmund ins Endspiel der Champions League geführt. Umso verwunderlicher ist seine Nicht-Nominierung für die EM.

Eigentlich ist der Ball sein Freund: Mats Hummels
Eigentlich ist der Ball sein Freund: Mats HummelsBecker/dpa

Sollte er am späten Samstagabend nach dem Champions-League-Finale im Londoner Wembley-Stadion den Siegerpokal in seinen Händen halten, würde er seiner Karriere die Note 1 geben. Das hat Mats Hummels, Borussia Dortmunds Innenverteidiger, wenige Tage vor dem Duell mit Real Madrid gesagt. Wobei diese Karriere auch ohne diese triumphale Pointe schon jetzt eine 2+ verdient hat. Mindestens.

Fünfmal Deutscher Meister, zweimal mit dem BVB, zweimal mit seinem Stammverein Bayern München; dreimal DFB-Pokalsieger; schon mal Champions-League-Finalist, und das vor 13 Jahren ebenfalls in Wembley, als er mit den Jürgen-Klopp-Borussen den Jupp-Heynckes-Bayern 1:2 unterlegen war; vor allen Dingen aber auch Weltmeister (2014) – ja, Hummels, inzwischen 35 Jahre alt, ist fraglos einer der besten deutschen Abwehrspieler aller Zeiten, nach Franz Beckenbauer, von dem er sich das mit dem Außenrist abgeguckt hat, wohl auch der smarteste.

Scheidung von Cathy im Dezember 2022

So smart und clever, dass er seine Karriere auf bemerkenswerte Art und Weise noch mal in Schwung gebracht hat, nachdem er vor geraumer Zeit tatsächlich den Eindruck erweckt hatte, dass er für Spiele auf höchstem Niveau einen Tick zu schwerfällig und damit auch einen Tick zu langsam sei. Die Hummels-Schlagzeilen machte in diesen Tagen seine in die Öffentlichkeit drängende Frau Cathy, von der er sich schließlich im Dezember 2022 hat scheiden lassen.

Er selbst schwieg zu alledem, also zu seiner sportlichen wie privaten Situation, veränderte im Stillen so einiges, unter anderem seine Ernährung – und meldete sich letztendlich mit konstant guten, ja sehr guten Leistungen zurück. So zum Beispiel im Champions-League-Halbfinale gegen Paris St. Germain, als er in Hin- und Rückspiel zu Recht zum „Man of the Match“ gewählt wurde.

So drängen sich schließlich zwei Fragen auf. Nummer eins: Was hat Bundestrainer Julian Nagelsmann in Wahrheit dazu bewogen, Hummels nicht für die anstehende Heim-WM zu nominieren? Nummer zwei: Was macht Hummels in Zukunft? Im Juni will er darauf eine Antwort geben. Ein Karriereende, so sagt er schon jetzt, sei die „unwahrscheinlichste Variante“.

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