Berlin/Tampa-Tom Brady ist inzwischen 43 Jahre alt, aber immer noch in der Lage, in der National Football League (NFL) aus einem nur durchschnittlich erfolgreichen Team einen Titelkandidaten zu machen. Seit 2007 haderten die Tampa Bay Buccaneers nämlich mit ihrem sportlichen Schicksal, verpassten immer wieder die Play-offs, bis der inzwischen schon legendäre Quarterback im Sommer vergangenen Jahres zu ihnen stieß. Quasi als Auslaufmodell, weil die New England Patriots, mit denen Brady sechsmal den Superbowl gewinnen konnte, der Überzeugung waren, dass es einen Neuanfang ohne ihn braucht. Doch Brady ist kein Auslaufmodell, im Gegenteil, zusammen mit Aaron Rodgers von den Green Bay Packers ist er der Kandidat für die Auszeichnung zum Most Valuable Player (MVP), übertrifft sich nach anfänglichen Problemen im Spätherbst seiner Karriere einmal mehr selbst und erfährt dafür vor dem Wild-Card-Game am kommenden Sonntag (2.15 Uhr/MESZ) bei Washington Football von allen Seiten vor allen Dingen eins: Hochachtung.
Geschützt von einer inzwischen wie von ihm gewünscht operierenden Offensive-Line ist sein Auge so gut, sein Arm so sicher wie ehedem. 65,7 Prozent seiner Würfe kommen an, 40 Touchdown-Pässe hat er in dieser Saison bereits geworfen bei gerade mal zwölf Interceptions. Wobei er natürlich auch davon profitiert, dass ihm die Buccaneers noch ein paar Könner an die Seite gestellt haben. Seinen alten Patriots-Kumpel Rob Gronkowski und aller Kritik zum Trotz den Skandal-Profi Antonio Brown, allerdings ist Wide Receiver Mike Evans letztlich derjenige, mit dem Brady am besten kann. Er selbst sagt nur so viel: „Ich liebe es zu spielen und ich liebe die Teamkollegen, die ich habe. Ich habe immer das Gefühl, dass ich sie nie im Stich lassen möchte.“
