Gelsenkirchen-Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann und seine Spieler beklagten sich nach dem DFB-Pokalspiel gegen Schalke 04 über rassistische Äußerungen gegen Verteidiger Jordan Torunarigha. „Der Junge ist beleidigt worden“, sagte Klinsmann nach dem 2:3 nach Verlängerung: „Wir haben den Schiedsrichtern gesagt, dass sie ihn schützen müssen.“

Nationalspieler Niklas Stark sprach von „Affenlauten“ und bestätigte: „Es gab rassistische Beleidigungen von der Tribüne. Jordan ist ein emotionaler Spieler. Wenn so etwas passiert, wäre ich wahrscheinlich auch ausgerastet. Sowas geht nicht. Das ist menschlich ganz abstoßend.“ Zu den Vorfällen soll es in der zweiten Halbzeit gekommen sein.
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider entschuldigte sich bei dem Deutsch-Nigerianer und fand deutliche Worte. „Da gibt es null Toleranz. Mir fehlt jegliches Verständnis für Vollidioten dieser Art“, sagte Schneider und kündigte an: „Wir werden alles dafür tun, dass wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen.“
Torunarigha habe „auf dem Platz geweint und wollte aufhören“, berichtete Schalkes Siegtorschütze Benito Raman: „Ich habe ihm Mut zugesprochen und gesagt, dass er weitermachen soll.“ In der Verlängerung sah der sichtlich aufgebrachte Hertha-Verteidiger die Gelb-Rote Karte (100.): Nach einer Attacke von Omar Mascarell hatte er am Spielfeldrand eine Getränkekiste auf den Boden geworfen. Schalke-Trainer David Wagner, der ihn leicht festhielt, bekam nach Videobeweis die Rote Karte (102.).

