Berlin-Geschäftsführer Michael Preetz von Hertha BSC hat Schiedsrichter Harm Osmers aufgrund rassistischer Beleidigungen gegen Verteidiger Jordan Torunarigha um Schutz für den Berliner Spieler gebeten. Er habe vor der Verlängerung im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Schalke 04 zunächst mit Torunarigha gesprochen und dann den Vierten Offiziellen Sven Waschitzki und Referee Osmers über diesen Vorfall informiert „mit der Bitte versehen, unseren Spieler zu schützen“, sagte Preetz am Mittwoch in einer Mitteilung auf der Internetseite des Vereins.

„Wir verurteilen jegliche Form von Rassismus auf das Schärfste! Rassistische Beleidigungen sind in jedem Stadion ebenso wie in jeder anderen Situation des Lebens zu verurteilen“, sagte Preetz. „Uns alle hat dieser Vorfall sehr getroffen und wir stehen geschlossen hinter unserem Spieler.“
Herthas Verteidiger Jordan Torunaringha war beim Spiel gegen Schalke von der Tribüne aus rassistisch beleidigt worden. Nationalspieler Niklas Stark sprach von „Affenlauten“ . Torunarigha habe „auf dem Platz geweint und wollte aufhören“, berichtete Schalkes Siegtorschütze Benito Raman.
DFB verlangt Stellungnahme von Torunarigha
Die Bedeutung des Fußballs müsse noch stärker genutzt werden, um Rassismus und Diskriminierung aus der Gesellschaft zu verbannen, betonte der Manager. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen des Revierklubs „für die besonnene Reaktion“ nach der 2:3-Niederlage. „Nur gemeinsam werden wir diesem Problem Herr werden.“
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Hertha BSC und Torunarigha wurden zu einer Stellungnahme aufgefordert, wie der DFB am Mittwoch bestätigte. Eine Empfehlung des Weltverbandes Fifa sieht unter anderem vor, die Zuschauer via Durchsage aufzufordern, diskriminierende Beleidigungen zu unterlassen. Osmers habe aber in der Verlängerung keine weiteren Vorfälle wahrgenommen, sagte Peter Sippel, der beim DFB im Team Elite-Schiedsrichter arbeitet.

