Fußball-Bundesliga

1:2 beim VfB Stuttgart: Hertha BSC unterliegt in der letzten Sekunde

Die Berliner zeigen nach einem Rückstand abermals eine gute Reaktion, kassieren aber mit der letzten Aktion das entscheidende Gegentor.

Wieder so ein überlegtes Tor: Wie schon gegen Bayern München traf Herthas Dodi Lukebakio (r.) auch gegen den VfB Stuttgart per Volleys.
Wieder so ein überlegtes Tor: Wie schon gegen Bayern München traf Herthas Dodi Lukebakio (r.) auch gegen den VfB Stuttgart per Volleys.City-Press/Jan-Philipp Burmann

Wieder gut gespielt, wieder kein Sieg und nicht mal ein Punkt. Gegen den punktgleichen VfB Stuttgart hat sich Hertha BSC am Dienstagabend in letzter Sekunde mit 1:2 (1:1) geschlagen geben müssen. Durch die späte Niederlage sind die Berliner auf den Relegationsplatz abgerutscht.

Vom Ergebnis her konnte Sandro Schwarz schon gegen den FC Bayern München im Spiel zuvor wieder einmal nicht zufrieden sein. Herthas Startelf aber schien bei der 2:3-Niederlage dann doch so viele Dinge nicht falsch gemacht zu haben, um viel zu verändern. Unter dem Motto „never change a running system“ verzichtete der Hertha-Trainer sogar gänzlich auf einen Wechsel, setzte insbesondere in der Offensive abermals auf Davie Selke in der Mitte und die Außenstürmer Dodi Lukebakio und Marco Richter.

Hertha BSC gerät früh in Rückstand

Wie das Spiel vom Anpfiff weg zeigte, hatte das Angriffstrio von Schwarz vor allem eine Aufgabe erhalten: frühes und hohes Anlaufen der VfB-Abwehr. Das kann im besten Fall das Aufbauspiel des Gegners stören und Ballgewinne provozieren, birgt allerdings auch ein gewisses Risiko. Nämlich dann, wenn sich die zweite Reihe an diesem Pressing nicht richtig beteiligt und dadurch Räume entstehen, aus denen heraus wiederum große Gefahr für das eigene Tor resultieren kann.

Ein Paradebeispiel für dieses Negativszenario bot zum Leid der mitgereisten Berliner Fans bereits die dritte Minute. Die VfB-Abwehr konnte sich befreien, bediente Tiago Tomas in so einem freien Raum und der schickte wiederum Serhou Guirassy mit einem feinen Pass in die Tiefe auf die Reise in Richtung Berliner Tor. Und da Herthas Marc Oliver Kempf, bis Anfang des Kalenderjahres noch in Diensten des VfB, den aktuellen VfB-Stürmer auf diesem Weg nur begleitete und ihn körperlich nicht unter Druck setzte, hatte Guirassy keine Mühe, zum frühen 1:0 zu treffen.

Hertha BSC aber hat in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, dass Rückstände die Mannschaft nicht destabilisieren. Das Schwarz-Team blieb mutig und wurde mit einer Kopie des ersten Treffers im Spiel gegen den FC Bayern zum 1:1-Ausgleich belohnt. Wie schon gegen München hatte sich Lukebakio am langen Pfosten klug freigelaufen und nach einer Flanke von rechts mit seinem Schuss ins lange Eck getroffen (19.). Für zwei Mannschaften, die mit je elf Punkten als 15. (Hertha) und 16. (Stuttgart) in die Partie gegangen waren, sah das bis dahin und im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nicht nach krampfigem Abstiegskampf, sondern eher beidseitig nach einem gut durchdachten und vor allem gut umgesetzten Matchplan aus.

Beide Mannschaften spielen bis zum Ende auf Sieg

Und der beinhaltete auf beiden Seiten kein Spiel auf Unentschieden. Vor der nahenden WM-Pause wollten Stuttgart und Hertha drei Punkte einfahren, hatten jeweils gute Möglichkeiten zur Führung. Gerade durch die Einwechslung von Chidera Ejuke brachte Schwarz in der letzten halben Stunden noch einmal einen frischen Mann, der die Offensive sichtbar belebte, aber auch die größte Chance der Berliner liegen ließ. Dass es nicht mal zu einem Punkt reichte, lag am Stuttgarter Treffer nach einer Ecke in der achten Minute der Nachspielzeit.