Es sieht nach Schulterschluss aus, das Foto, das Kay Bernstein aus Miami gepostet hat. Herthas Präsident steht dort mit seiner blauen Retro-Klubjacke eng neben Josh Wander, dem Mann, der Millionen Euro in Hertha BSC investieren will. Bernstein hat seine Hand auf die schicke Empfangstheke gestützt, auf der das Firmenlogo des Unternehmens prangt, das Herthas bisherigem Investor Lars Windhorst die Anteile am Fußballklub abkaufen will: 777 Partners.
Kay Bernstein spricht von „möglicher gemeinsamer Zukunft“
Josh Wanders Geschäftspartner Steve Pasko steht Schulter an Schulter mit Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich, der extra nach Miami geflogen ist. Für Bernstein, der mit seiner Familie gerade in Florida Urlaub macht, war die Anreise weniger aufwändig. „Ein erstes Treffen in Miami zum Kennenlernen und Austausch. Wir blicken mit Zuversicht in eine mögliche gemeinsame Zukunft und freuen uns auf die weiteren folgenden Gespräche“, twitterte Bernstein zu dem Foto aus Downtown Miami.
Die Kommunikation läuft schon mal besser als mit Windhorst. Dem hatte Hertha BSC nicht mal zum 46. Geburtstag gratuliert. Es herrscht Schweigen, nachdem der bisherige Investor im Zuge der Spionage-Affäre erklärt hatte, seine 64,7 Prozent der Hertha-KGaA-Anteile, für die er rund 374 Millionen Euro zahlte, loswerden zu wollen. Dabei hatte Windhorst noch auf der Mitgliederversammlung im Mai getönt, die nächsten 20 Jahre an der Seite des Bundesligisten zu bleiben. Mit Versprechungen von Finanzjongleuren ist das so eine Sache. Gerade hoffen auch die Arbeiter von Nobiskrug, die in Rendsburg Luxusjachten bauen, dass Windhorst ihre Werft rettet.
777 Partners ist ebenfalls in der Private Equity unterwegs. Ihre drei Milliarden US-Dollar Gesamtinvestment haben sie auf die Luftfahrt-, Versicherungs-, Unterhaltungs- und Sportbranche verteilt. Und vermutlich sind sie nur dann bereit, in Hertha zu investieren oder gar neues Geld in den Klub zu pumpen, wenn sie dafür Mitsprache erhalten.

