Sebastian Hoeneß strahlte. Schon vor Wochen hatte der Trainer des VfB Stuttgart gesagt, dass ihn eine Partie bei Real Madrid besonders reizen würde. Nun ging es für den 42-Jährigen und seine Schwaben mit Flug DE9140 tatsächlich in die spanische Hauptstadt. Real, dieser Klub sei einfach ein „Mythos“, sagte Hoeneß.
Die Bühne, auf der der VfB am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) sein Comeback in Europas Fußball-Königsklasse feiert, könnte kaum größer sein. Im berühmten Estadio Santiago Bernabéu gegen den Titelverteidiger – die Stuttgarter kehren mit einem Kracher in die Champions League zurück.
Reals Marktwert wird auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt
Etwas ganz Besonderes sei diese Reise, meinte der Coach des deutschen Vizemeisters. Für die VfB-Fans, von denen rund 4000 über das offizielle Gästekontingent ins Stadion kommen, aber deutlich mehr in der Stadt erwartet werden, sei sie sicher etwas Einmaliges und Großartiges. Ein Erlebnis werde das auch für die Mannschaft, meinte Stürmer Deniz Undav. Einen für die Stuttgarter womöglich entscheidenden Auftrag lieferte er gleich mit. „Wir dürfen nicht eingeschüchtert sein“, sagte der Nationalspieler.
15-mal hat Real die Champions League beziehungsweise den Europapokal der Landesmeister schon gewonnen. Angeführt vom französischen Zugang und Superstar Kylian Mbappé zählen die Madrilenen auch diesmal zu den großen Favoriten, der Marktwert ihres Kaders wird auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Zahlen, von denen sich der VfB nach Möglichkeit nicht zu sehr beeindrucken lassen sollte. Nur wer mutig ist, hat in Madrid eine Chance. Mit breiter Brust wolle man auflaufen, kündigte Ermedin Demirovic an.
Undav und Demirovic sind die großen Stuttgarter Sturmhoffnungen. Ihre Unbekümmertheit, dieses mitunter Lausbübische können die Schwaben angesichts der gewaltigen Kulisse, die sie erwartet, vermutlich gut brauchen. Er habe ja schon ein paarmal getroffen in dieser noch jungen Saison, sagte Demirovic nach seinem Doppelpack beim 3:1 in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag. „Warum nicht auch in Madrid?“
Der frühere Stuttgarter Antonio Rüdiger wird sich der VfB-Offensive in den Weg stellen und auch versuchen, den jüngsten Lauf seines Nationalmannschaftskollegen Undav zu bremsen. Erst traf der Angreifer im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande (2:2) erstmals im DFB-Dress, dann für den VfB in Gladbach – der Aufschwung des 28-Jährigen, an den die Fans hohe Erwartungen haben, kommt den Stuttgartern gerade recht. „Wenn eine Chance daliegt, wollen wir sie ergreifen“, sagte Trainer Hoeneß kämpferisch.


