Nationalmannschaft

Julian Nagelsmann soll Bundestrainer werden: Warum die kurze Vertragslaufzeit sinnvoll ist

Julian Nagelsmann soll die Nationalelf trainieren, erst mal nur bis zur EM 2024. Eine Lösung ist das, zu der es momentan keine Alternative gibt.

Julian Nagelsmann
Julian NagelsmannUlmer/imago

Joshua Kimmich und Leon Goretzka wird's freuen. Es wird nämlich künftig einer die Nationalmannschaft trainieren, der von den beiden ganz viel hält und sie auch dort spielen lässt, wo sie spielen wollen. Auch die Bayern wird's freuen. Denn da ist ab sofort ein Großverdiener weniger auf der Gehaltsliste, einer, der – ohne etwas für den Verein zu tun – Insiderberichten zufolge bis Sommer 2026  noch etwa sieben Millionen pro Jahr eingestrichen hätte. Sie ahnen es schon: Julian Nagelsmann, seit seiner Demission beim deutschen Rekordmeister im März dieses Jahres ohne Job, wird Bundestrainer und damit Nachfolger von Hansi Flick.

Jürgen Klopp hat (noch) keine Lust

Das berichtet zumindest die Bildzeitung, die in Sachen Nagelsmann seit geraumer Zeit ganz gut informiert ist, weil der 36-Jährige seit geraumer Zeit mit einer (inzwischen ehemaligen) Bildzeitungsreporterin liiert ist. So hat das Boulevardblatt auch ein paar Rahmendaten des Vertrages mit dem Deutschen Fußballbundes parat. Laufzeit: erst mal nur bis einschließlich der Heim-EM 2024. Gehalt: 400.000 Euro pro Monat.

Das alles macht Sinn. Die Personalentscheidung zum einen, weil Jürgen Klopp (noch) keine Lust hat, Einweg-Teamchef Rudi Völler lieber DFB-Sportdirektor bleibt und Louis van Gaal als Nationaltrainer zwar erfahren, aber auch vollkommen unberechenbar ist. Schließlich, weil Nagelsmann fraglos ein fähiger Fußballlehrer ist. Siehe Hoffenheim, siehe Leipzig, siehe mit Abstrichen auch FC Bayern.

Die Laufzeit zum anderen, weil der klamme DFB im Falle einer enttäuschend verlaufender EM ja erneut unter Zugzwang geraten würde und sich nach der bestimmt ziemlich hohen Abfindungszahlung an Flick nicht noch eine weitere kostspielige Entlassung leisten kann. Und sollte es wider Erwarten doch zu einem Sommermärchen kommen, kann man sich ja auf eine längere Zusammenarbeit verabreden. Es sei denn, Klopp hat dann wirklich Zeit und Lust.

Für viele Beobachter ist Nagelsmann nicht das, was man sich für die Nationalelf gewünscht hatte, nämlich eine Autorität. Wie auch, nachdem er bei den Bayern in den Disziplinen Außendarstellung und Personalführung doch ein paar Fehler begangen hat, schließlich von den Münchnern als nicht Bayern-tauglich erachtet wurde. Fachlich ist er unumstritten. Und für die gute Laune im Team und die gute Stimmung im Lande ist ohnehin Völler verantwortlich.