1. FC Union Berlin

Union Berlins Robin Knoche zu letzten Spielen vor der Pause: „Schlecht angefühlt“

Robin Knoche stand den Journalisten nach dem Vormittagstraining am Dienstag im Rahmen einer Medienrunde für Fragen zur Verfügung.

Union Berlins Robin Knoche (M.) bei der Medienrunde am Dienstagvormittag.
Union Berlins Robin Knoche (M.) bei der Medienrunde am Dienstagvormittag.Matthias Koch

Zu den etwas anderen Bedingungen im Trainingslager sagte der Abwehrchef des 1. FC Union Berlin lächelnd: „Du hast eigentlich den gleichen Ablauf wie immer. Du isst, trainierst, isst, schläfst und zwischendurch versuchst du, dir die Zeit entweder mit den Jungs zu vertreiben oder versuchst, dich auszuruhen, aufs nächste Training zu fokussieren, auszukurieren, regenerieren.“

Doch wie wichtig ist es für ihn, als Defensivleader des Bundesliga-Fünften, immer hellwach zu sein? „Ich glaube, es gehört zu jeder Position dazu, dass du immer im Spiel bist, dass du immer fokussiert bist, dass die Situation für dich eintreten kann, dass du einen Vorteil daraus ziehen kannst. Je näher du Richtung Tor kommst, desto fokussierter und konzentrierter solltest du arbeiten.“

Denn: „In der Torregion ist es gefährlich. Gerade hinten raus musst du natürlich schauen, dass du die Ordnung behältst. Dass du deine eigene Position im Griff hast, dass du auch bei den Mitspielern schaust, dass die Organisation stimmt. Das ist von hinten nach vorne natürlich leichter, weil du alles im Blick hast. “

Gerade das habe in den letzten drei Partien vor der langen Winterpause nicht mehr so funktioniert. Auch beim 264-maligen Bundesligaspieler hallten diese Begegnungen nach: „Es war viel, was in der Zeit bestraft wurde. Alles, wo wir vorher vielleicht ein bisschen Glück gehabt haben, wurde in den drei Spielen gnadenlos ausgenutzt. Natürlich müssen wir da wieder ansetzen.“

Robin Knoche (M.) versucht beim Training am Mittwochvormittag, den Ball von Timo Baumgartl zu erobern.
Robin Knoche (M.) versucht beim Training am Mittwochvormittag, den Ball von Timo Baumgartl zu erobern.Stefan Bröhl

Robin Knoche: „Wir besinnen uns einfach wieder darauf, was wir können“

Knoche gewährte einen kleinen Einblick in sein Seelenleben: „Im Urlaub hat sich das die erste Zeit wirklich schlecht angefühlt. Jetzt, wo wir das Training wieder aufgenommen haben, schon einige Testspiele hatten, muss ich sagen, ist das auch wieder verflogen und wir besinnen uns einfach wieder darauf, was wir können. Vorher haben wir die beste Defensive der Bundesliga gestellt.“

Ein wenig ärgert ihn das noch immer: „Dass du das in zwei, drei Spielen so herschenkst, ist schade.“ Jedoch lieber so, als jedes Mal knapp zu verlieren, erläuterte er lächelnd weiter.

Dann musste er sogar schmunzeln. Denn er bekam die Frage gestellt, ob er die Bezeichnung Abwehrchef möge: „Ihr dürft sie gerne weiter verwenden, habe ich kein Problem mit. Aber das gibt mir nicht mehr oder weniger an Aufgaben, weil ich mein Aufgabenfeld sowieso ganz gut kenne“, so Knoche mit gesundem Selbstvertrauen.

Mit dem erklärte er auch die Unterschiede zwischen der Dreier- und Viererkette: „Natürlich haben wir jetzt lange Dreierkette gespielt. Man sieht in der Viererkette – gerade mit Ball – fehlen uns noch ein bisschen die Abläufe. Die Position, um dann auch mit Ball gut zu agieren.“

Robin Knoche ist einer der Führungsspieler beim 1. FC Union Berlin.
Robin Knoche ist einer der Führungsspieler beim 1. FC Union Berlin.imago/Koch

Robin Knoche zum Start im Januar: „Es geht ja Schlag auf Schlag“

Knoche ergänzte: „Aber im Endeffekt habe ich vor Union jedes Jahr Viererkette gespielt, den Pokal geholt, Champions League mit Viererkette gespielt. Wenn wir das weiter trainieren, werden wir da auch gut in die Abläufe kommen. Da mache ich mir keine Sorgen.“

Die zurückliegenden zweieinhalb Jahre habe man sehr erfolgreich mit der Dreierkette agiert. Knoche meint allerdings auch: „Es ist ganz gut, ein Alternativsystem zu haben.“ So könne man variabler reagieren, sei für Gegner nicht so leicht auszurechnen und könnte das System im Spiel umstellen.

Doch für den Rückrundenstart am 21. Januar (15.30 Uhr) gegen die TSG 1899 Hoffenheim und die anschließenden Englischen Wochen sei wichtig: „Es geht ja Schlag auf Schlag, von daher müssen wir von Anfang an wieder voll da sein.“

Robin Knoche auf dem Union-Trainingsplatz in Campoamor, Spanien.
Robin Knoche auf dem Union-Trainingsplatz in Campoamor, Spanien.Matthias Koch

Robin Knoche spaßhaft über Elfer: „Ich schieße nur noch in der Euro League“

Dabei stapelt der frühere Defensivspezialist des VfL Wolfsburg weiter tief. Das konkrete Saisonziel sei weiterhin der Klassenerhalt: „Alles darüber hinaus nehmen wir gerne mit. Erst mal gilt es wieder, die Basics abzurufen, das ausgerufene Ziel bleibt weiterhin die 40-Punkte-Marke. Dafür arbeiten wir und dann schauen wir am Ende, was dabei herauskommt.“

Auf den verschossenen Elfmeter beim 1:4 in Freiburg angesprochen, sagte er lachend: „Ich schieße nur noch in der Europa League.“ In der Partie sei viel zusammengekommen, was gegen Union gelaufen ist.

Er verdeutlichte allerdings: „Es wäre der falsche Weg, sich da zu verstecken und die Verantwortung abzuschieben. Wenn ich noch mal gefragt werde beziehungsweise wenn ich schießen sollte, dann schieße ich auch mit Überzeugung. Aber wir haben genug Schützen, die sicher sind. Und das werden wir dann unter uns ausmachen, wer sich nächstes Mal den Ball nimmt.“