Die Weltmeisterschaft in Katar ist in vielerlei Hinsicht anders. Auch im Hinblick auf die Zeit, die den Nationaltrainern bleibt, um aus den von ihnen nominierten Spielern eine Mannschaft zu formen, spieltaktische Automatismen und Standardsituationen einzuüben et cetera. Im Endeffekt bleibt ihnen dafür aufgrund des engen Terminkalenders gerade mal eine Woche.
Insofern möchte man glauben, dass auch Hansi Flick bei der endgültigen Kadernominierung den Faktor „aktuelle Form“ als äußerst wichtig erachtet hat, dass der Bundestrainer sich also bei der Auswahl der 26 Kandidaten nicht von Möglichkeiten, sondern von gegenwärtigen Wahrheiten hat leiten lassen. Aber denkste: Flick verzichtet tatsächlich bei dem am Sonntag schon in acht Tagen beginnenden Turnier sowohl auf Rani Khedira als auch auf Robin Knoche.
Back-up-Option für Kimmich
Auf die beiden Profis, die als konstante Größen und anerkannte Führungskräfte maßgeblichen Anteil am Aufschwung des 1. FC Union Berlin haben. Die aber nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch hinsichtlich ihrer Charakterstärke in einer über Wochen hinweg geforderten Gemeinschaft als absolut WM-tauglich angesehen werden dürfen.
Was Flick dazu bewogen hat, über die beiden Könner aus Köpenick und damit auch über die Erfolgsgeschichte der Eisernen hinwegzusehen, ist nicht nachzuvollziehen, ja rätselhaft – und womöglich, das werden schon die Spiele in der Gruppenphase gegen Japan, Costa Rica und Spanien, sogar fahrlässig.


