Die ganze Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts offenbart sich meist am 31. August eines jeden Jahres. Am Deadline Day sind Funktionäre – Manager wie Trainer gleichermaßen – in Aufruhr, weil sich im eigenen Kader noch ganz entscheidende Veränderungen ergeben können.
Beim 1. FC Union Berlin heißt das in diesem Sommer vor allem, dass das Hauptaugenmerk auf Sheraldo Becker liegt. Der beste Torschütze der Vorsaison wird von mehreren Vereinen aus dem Ausland umworben, könnte die Köpenicker bis zu besagtem 31. August noch verlassen. Und das von einem Tag auf den anderen. Der Verein hat es im Winter-Transferfenster beim nach Dortmund abgewanderten Julian Ryerson erlebt, verpflichtete kurz darauf Josip Juranovic. Oliver Ruhnert und Urs Fischer waren vorbereitet.
Auf einen möglichen Becker-Abgang haben sie aber schon weitaus früher reagiert. David Fofana stieß kurz nach dem ersten Trainingslager in Bad Saarow zum Team und zeigt sofort, dass er mehr als nur ein Versprechen für die Zukunft ist. Bei der Generalprobe gegen Atalanta Bergamo (4:1) erzielte er zwei Tore, bereitete den Treffer von Sturmpartner Kevin Behrens zudem mustergültig vor. Schon vor drei Wochen hatte das Duo im Test gegen Rapid Wien (3:0) gemeinsam brilliert.
Becker schaute sich das Zusammenspiel der beiden derweil von der Bank aus an, kam gegen die Italiener erst nach dem Seitenwechsel zum Zug. Ein klarer Fingerzeig von Fischer, dass er auch am nächsten Sonntag (18 Uhr) beim Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal auf Fofana und Behrens setzen wird. Regionalligist FC-Astoria Walldorf soll auf keinen Fall unterschätzt werden.
1. FC Union Berlin: Fischer lobt Fofana, Haberer fehlt verletzt
„Er hat sich sehr gut bei uns integriert und heute zwei tolle Tore erzielt“, sagte Fischer und lobte seinen neuen Angreifer nach Abpfiff. Einmal setzte er sich gegen die schläfrige Defensive der Gäste durch, blieb frei vor dem gegnerischen Tor eiskalt. Nach der Pause verwertete er ein tolles Zuspiel von Alex Král mit dem zweiten Kontakt. Der 20-Jährige macht schon in seinen ersten Wochen beim Champions-League-Teilnehmer mächtig Spaß.


