Es ist Halbzeit in der Bundesliga der Frauen. 13 Spieltage sind bereits vergangen, doch noch vor Weihnachten startet der 1. FC Union Berlin am Sonnabend beim 1. FC Nürnberg in die Rückrunde. Im Duell der beiden Aufsteigerinnen gilt es für Union, den Aufschwung aus dem gefühlten Sieg beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt mitzunehmen – und erstmals seit dem 19. Oktober wieder ein Spiel zu gewinnen.
Die Partie am ersten Spieltag endete 1:1. Während die Eisernen Ladies insgesamt aber gut in die Saison gestartet waren und nach den ersten vier Spielen schon sieben Punkte auf dem Konto hatten, musste der FCN bis zum sechsten Spieltag auf den ersten Sieg warten. Mittlerweile jedoch ist der Klub vorbeigezogen und steht auf dem neunten Platz mit drei Punkten Vorsprung auf Union (Platz elf). „Nürnberg hat im Laufe der Hinrunde das eigene Spiel ein wenig verändert und war damit in vielen Situationen erfolgreich“, erklärte Union-Trainerin Ailien Poese.
Union fährt selbstbewusst nach Nürnberg
Für beide Teams geht es im letzten Spiel des Jahres vor allem darum, den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Mit einem Sieg könnten die Eisernen aber aufgrund des besseren Torverhältnisses auch an Nürnberg vorbeiziehen. „Wir wollen diesen Kampf annehmen und uns gut darauf vorbereiten, das Jahr erfolgreich abzuschließen“, sagte Poese.
Dafür wollen ihre Spielerinnen die Euphorie durch den späten Ausgleich gegen Frankfurt auf das nächste Spiel übertragen: „Diese Energie müssen wir jetzt mit nach Nürnberg nehmen“, sagte die Torschützin zum 2:2, Jenny Hipp, nach dem Duell. Samantha Steuerwald hatte das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Auch sie war danach optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg und jetzt gehen wir selbstbewusst in das Spiel gegen Nürnberg“, sagte sie. „Und dann fahren wir hoffentlich mit drei Punkten wieder nach Hause“, so die Innenverteidigerin weiter.
Gegen Frankfurt offenbarten die Eisernen Ladies jedoch einige Lücken in der Defensive und hatten Glück, dass die Eintracht diese nicht öfter zu nutzen wusste. Gleichzeitig müssen sich die Unionerinnen wieder einmal vorwerfen lassen, im Abschluss nicht effizient genug gewesen zu sein. Gegen Frankfurt verschossen Eileen Campbell und Jenny Hipp sogar Elfmeter, auch wenn Hipp noch den Nachschuss verwandeln konnte. „Das müssen wir wohl noch üben“, lachte Hipp nach dem Spiel. Trotzdem ist die Lage ernst: Es bleibt ein Manko im Spiel von Union, dass Chancen nicht genutzt werden.
Das Nürnberger Scheunentor verspricht Chancen für Campbell und Weidauer
Sophie Weidauer ist mit vier Toren beste Torschützin bei den Köpenickerinnen, ihre Sturmpartnerin Campbell traf in dieser Saison erst ein einziges Mal – obwohl sie sich in fast jedem Spiel gute Möglichkeiten erarbeitet. Auf die beiden wird es ankommen, wenn in Nürnberg wieder mal ein Sieg her soll. Die gute Nachricht für Union: Möglichkeiten wird es vermutlich geben, stellt Nürnberg doch die zweitschwächste Defensive der Liga. In 13 Spielen kassierte der FCN bereits 33 Gegentore – also etwa 2,5 pro Spiel. Außerdem gab Naika Reissner in der Vorwoche ihr Comeback und durfte gegen Frankfurt nach mehr als zwei Monaten Pause wieder fünf Minuten lang Bundesligaluft schnuppern. In Nürnberg dürften weitere hinzukommen – sie täte dem Offensivspiel der Eisernen gut.


