Urs Fischer hatte planmäßig alles genau aufgeteilt. Im ersten Testspiel des 1. FC Union Berlin bei Regionalligist FSV Luckenwalde (2:0) setzte der Trainer 22 Spieler ein, die sich die 90 Minuten brüderlich aufteilten. Im ersten Spielabschnitt durfte die eine Hälfte seiner Akteure ran, nach dem Seitenwechsel die andere.
Das so erfolgreiche 3-5-2-System (gegen den Ball: 5-3-2-System) hatte der Schweizer beibehalten, Experimente im Hinblick auf die taktische Formation bekamen die etwas mehr als 3000 Zuschauer im Werner-Seelenbinder-Stadion nicht zu sehen. Manch ein Fan dürfte allerdings mit geschärftem Blick auf die Position vor der Abwehr geschaut haben.
Auf der Sechs nominierte Fischer für die erste Halbzeit Zugang Alex Král, mit Wiederanpfiff durfte Rani Khedira ran. Letzterer war in seinem Hoheitsgebiet in der vergangenen Saison unantastbar. Als unumstrittener Stammspieler fehlte der Vize-Kapitän nur aufgrund einer Gelbsperre bei der 1:4-Pleite in Freiburg, machte ansonsten alle Spiele in der Bundesliga von Anfang an.
Mit Král, der auch eine der beiden Achter-Positionen im Fischer-System bekleiden könnte, hat er nun neue Konkurrenz bekommen. Die Partie in Luckenwalde lieferte natürlich noch keine Erkenntnis darüber, wer seine Sache denn jetzt besser macht, aber klar ist, dass der Tscheche nicht mit dem Anspruch nach Köpenick gewechselt ist, nur auf der Bank zu sitzen.
Angesprochen auf die Konkurrenz-Situation mit Khedira hatte Král nach Abpfiff des Testspiels nur lobende Worte für seinen Mitspieler übrig. „Er ist ein guter und sehr erfahrener Spieler, von dem ich sicher noch eine Menge lernen kann“, gab sich der ehemalige Schalker erst einmal noch etwas zurückhaltend.


