Fußball-Bundesliga

Kevin Behrens gesperrt: Wer startet beim 1. FC Union Berlin gegen Leverkusen?

Nach der fünften Gelben Karte ist Kevin Behrens gegen Leverkusen gesperrt. Während der Pressekonferenz spricht Urs Fischer über den möglichen Stellvertreter.

Unions Top-Stürmer Kevin Behrens während des Trainings in Köpenick. 
Unions Top-Stürmer Kevin Behrens während des Trainings in Köpenick. Matthias Koch/Imago

Zeit zum Jubeln hatten die Eisernen nach dem Sieg bei Borussia Mönchengladbach (1:0) recht wenig. Denn: Schon am Sonnabend empfängt der 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei Bayer Leverkusen und wollen dabei auf keinen Fall Tabellenplatz drei verlassen. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso hat am vorherigen Spieltag gegen RB Leipzig im Europa-Rennen mit 2:0 gewonnen, befindet sich auf Platz sechs und ist seit 13 Begegnungen ungeschlagen. „Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagte Unions Trainer Urs Fischer während der Pressekonferenz am Donnerstag. „Leverkusen ist eine formstarke Mannschaft, wenn nicht die stärkste. Es werden jetzt nicht mehr Spiele, sondern weniger. Wenn du in direkten Spielen gewinnen kannst, wird die Distanz größer“, so Fischer.

1. FC Union Berlin hat die wenigsten Gegentore der Bundesliga kassiert

Nach dem Mainz-Patzer des FC Bayern am vergangenen Spieltag rühmt sich jetzt Union Berlin mit der besten Abwehr der Bundesliga. Die Köpenicker haben in 29 Spielen nur 31 Tore zugelassen, Leverkusen hingegen 41, davon aber den Großteil in der Hinrunde. Nur sechs gegnerische Treffer waren es in den zurückliegenden zehn Spielen – die Mannschaft zeigt unter Xabi Alonso eine gesteigerte Konstanz in der Verteidigung. Bei den Eisernen fehlt in Kevin Behrens zudem der Mann der Stunde. In Mönchengladbach hat er seine fünfte Gelbe Karte gesammelt und ist somit am Sonnabend gesperrt.

„Kevin ist ein Spieler, der unheimlich viel aufwendet und in seinem Spiel unermüdlich ist. Ich glaube auch, dass er gerade im Kopfballspiel eine wirkliche Stärke hat. Es war deswegen für uns immer wichtig, diesen Zielspieler zu haben, wenn es um den zweiten Ball geht. Zudem erarbeitet er sich immer wieder Möglichkeiten. Er ist im Strafraum zu Hause“, lobte Fischer seinen Stürmer.

Stellt sich die Frage, wer also Sheraldo Beckers Sturmpartner am kommenden Spieltag wird. Jordan Siebatcheu, Sven Michel oder Jamie Leweling? Die Gelegenheit sich mal wieder von der ersten Minute zu beweisen, möchte dieses Trio gerne ausnutzen. „Alle drei haben jetzt Möglichkeiten. Ich muss aber auch sagen, dass es mich überraschen würde, wenn zuerst ein Spieler gesperrt werden muss, um dann eine Chance zu wittern. Das wäre mir eindeutig zu wenig“, sagte Unions Cheftrainer.

Siebatcheu, Leweling oder Michel: Wer ist dran?

„Siebatcheu musste bis jetzt ein bisschen hintenanstehen, weil Behrens das auch sehr gut gemacht hat“, meinte Fischer. „Er hat aber diese Rolle angenommen, was für mich entscheidend ist. Er hat unter der Woche immer versucht, Gas zu geben, um sich dann auch dieses Selbstvertrauen zu holen. Wenn er reinkam, hat er sich auch immer am Limit bewegt. Er hatte seine Möglichkeiten, aber ich glaube schon, dass dieser Dosenöffner fehlt. Mal ein Erfolgserlebnis im Spiel, das bekommst du nicht geschenkt. Deswegen muss man dranbleiben und weiterhin versuchen, zu Möglichkeiten zu kommen“, sagte Fischer.

Eine Chance sich zeigen zu lassen wittert auch Jamie Leweling, der sich bei seiner Ankunft in Berlin erstmals an der 3-5-2 Aufstellung gewöhnen musste. „Die Position als zweite Sturmspitze kennt er jetzt schon“, sagte Fischer in Bezug auf den 22-Jährigen. „Er kam im Auswärtsspiel gegen Dortmund ins Spiel und hat das gut gemacht. Auch Jamie ist eine Alternative für die Startformation“, erklärte Fischer.

Im Sturm hatten die Köpenicker lange kein leichtes Leben. Bei Borussia Mönchengladbach erzielte Sheraldo Becker ein Traumtor, jedoch erlebte der 28-Jährige eine Durststrecke. In den vorherigen 16 Spielen hat der Stürmer nur zweimal getroffen. „Er hat immer versucht, dranzubleiben und das erwarte ich auch von einem Spieler“, sagte Fischer. „Ich freue mich für ihn, dass er ein sehr wichtiges Tor erzielen konnte und auch über die Art und Weise, wie es entstanden ist.“

Der Schweizer Trainer möchte, dass seine Mannschaft mit den Füßen fest auf dem Boden bleibt. Ungerne redet er über die Champions League, deren Luft man in Köpenick in dieser Endphase der Saison schon schnuppert. „Hoffentlich träumen sie auch ein bisschen, aber am Schluss wird es an der Leistung gemessen“, so Fischer.