1. FC Union Berlin vor Pflichtspielstart

Zurück nach Walldorf: Kevin Behrens und eine unliebsame Erinnerung

Der 1. FC Union Berlin muss im DFB-Pokal zum FC-Astoria Walldorf. Kevin Behrens kennt den Gegner noch aus einer anderen Zeit.

Kevin Behrens dürfte in dieser Saison beim 1. FC Union Berlin eine noch wichtigere Rolle einnehmen als ohnehin schon.
Kevin Behrens dürfte in dieser Saison beim 1. FC Union Berlin eine noch wichtigere Rolle einnehmen als ohnehin schon.Michael Taeger/IMAGO

An seine erste Begegnung mit dem FC-Astoria Walldorf wird sich Kevin Behrens schmerzlich erinnern. Drei Gegentore setzte es für den Stürmer seinerzeit mit dem 1. FC Saarbrücken in der Regionalliga Südwest. Etwas mehr als sieben Jahre ist das her, Kevin Behrens hatte kurz zuvor seinen 25. Geburtstag gefeiert, war also im besten Fußballeralter.

Am Sonntag (18 Uhr) trifft der gebürtige Bremer wieder auf Walldorf, diesmal allerdings nicht mehr mit Saarbrücken, sondern in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem 1. FC Union Berlin. Während sich für die Gastgeber nicht allzu viel geändert hat, ist das Leben von Kevin Behrens längst ein anderes. Er ist Bundesligaprofi, spielt im September erstmals in seiner Karriere in der Champions League und gilt als einer der wichtigsten Akteure beim Köpenicker Emporkömmling.

Wenn die Eisernen am Sonntag auflaufen, liegt eine Pflichtaufgabe vor ihnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Behrens, der in der abgelaufenen Spielzeit den ursprünglich als Königstransfer verpflichteten Jordan Siebatcheu aus der Startformation verdrängt hat, ist vom Spätstarter längst zum Anführer geworden. Im Sommer vor zwei Jahren zunächst als Ergänzungsspieler vom damaligen Zweitligisten SV Sandhausen geholt, hat er sich Stück für Stück zu einem immer wichtigeren Teil des kompletten Gebildes gemausert. 

Der Angreifer reißt seine Teamkollegen mit, er sorgt mit seiner locker-lässigen Art für gute Stimmung in der Kabine – und er schießt Tore. Zehn Pflichtspieltreffer waren es 2022/23, im Pokal traf er entscheidend gegen den Chemnitzer FC und den VfL Wolfsburg. Der große Traum vom Endspiel im Berliner Olympiastadion endete für die Köpenicker erst im Viertelfinale nach der Niederlage bei Eintracht Frankfurt. Diesmal soll es zwei Schritte weiter gehen.

1. FC Union Berlin: Kevin Behrens ist wie ein guter Wein

Kevin Behrens dürfte dabei in allen drei Wettbewerben eine entscheidende Rolle zukommen. Weil Sturmpartner Sheraldo Becker vor dem Absprung steht, geht er als unangefochtene Nummer eins in die Saison. An seiner Seite hatte er in den abschließenden Vorbereitungsspielen gegen die italienischen Erstligisten Udinese Calcio (1:0) und Atalanta Bergamo (4:1) den jungen David Fofana, den der 1. FC Union Berlin vom FC Chelsea ausgeliehen hat.

In Walldorf muss Kevin Behrens am Sonntag keine Wiedergutmachung betreiben. Viermal spielte er in der Liga noch gegen den FC-Astoria, eine weitere Pleite gab es nicht. Mittlerweile ist Behrens 32 Jahre alt, jetzt eigentlich schon raus aus dem besten Fußballeralter. Bei ihm scheint es sich aber wie mit einem guten Wein zu verhalten: je reifer, desto besser.