Beeindruckende Heimserie gerissen

Ganz viel Luft nach oben: Die Einzelkritik zur Union-Pleite gegen RB

Beim 0:3 gegen RB Leipzig erreicht fast kein Profi des 1. FC Union Berlin seine Normalform. Die Einzelkritik zur ersten Niederlage der Saison.

Trainer Urs Fischer (l.) hatte sich beim Startelf-Debüt von Kevin Volland sicherlich einen anderen Abgang des neuen Stürmers gewünscht.
Trainer Urs Fischer (l.) hatte sich beim Startelf-Debüt von Kevin Volland sicherlich einen anderen Abgang des neuen Stürmers gewünscht.Roger Petzsche/IMAGO

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Alex Král: Bereitete die beste Chance des ersten Durchgangs mit einem schönen Sprint über die rechte Seite vor, Volland konnte seine Flanke nicht verwerten. Wieder ein guter Auftritt des Tschechen vor der Abwehr!

Mit Eifer dabei

Frederik Rönnow: Der Schlussmann konnte sich bis in die Schlussphase so gut wie gar nicht auszeichnen. Dann hellwach bei einem tückischen Schlenzer von Olmo (76.) und einem wuchtigen Schuss von Henrichs (82.). Bei den Gegentreffern von Xavi und Sesko machtlos.

Danilho Doekhi: Nicht wenige Beobachter hatten erwartet, dass es der Niederländer nach seinem Jochbeinbruch nicht in die Startelf schaffen würde. Spielte über weite Strecken fehlerfrei, so, als hätte es den schmerzhaften Zusammenprall bei seinem Tor in Darmstadt gar nicht gegeben.

Robin Knoche: Der Routinier machte gegen die quirlige Offensive der Sachsen zunächst ein gutes Spiel. Als die Felle in der Schlussphase davon schwammen, ging Knoche mit unter. Beim 0:2 sah er gegen Torschütze Sesko schlecht aus.

Robin Gosens (bis 86.): Deutlich weniger auffällig als noch am vergangenen Wochenende in Darmstadt. Der Nationalspieler lieferte sich immer wieder rassige Duelle mit Henrichs, konnte dem Offensivspiel aber keine Impulse geben.

Luft nach oben

Aissa Laidouni (bis 71.): Auch, weil auf seiner Position gerade große Verletzungsnot herrscht, ist der Tunesier auf der Achter-Position gesetzt. Viel unterwegs, starke Laufleistung, aber auch nicht mehr.

Kevin Behrens (bis 86.): Der Vier-Tore-Stürmer war bei der Leipziger Innenverteidigung in besten Händen. Auch, weil seine Kollegen ihn diesmal kaum in Szene setzten, hing er völlig in der Luft und nahm gefühlt kaum teil an der Partie.

Josip Juranovic (bis 71.): Seine Standardsituationen waren letztes Wochenende noch eine Waffe, diesmal beschworen sie keine Gefahr herauf. Ließ zumindest defensiv Leipzigs nominell besten Spieler Dani Olmo in direkten Duellen nicht zur Entfaltung kommen.

Diogo Leite: Erneut kein guter Auftritt des Portugiesen. Gleich in der Anfangsphase spielte er zwei lange Bälle, die völlig misslangen. Defensiv über weite Strecken solide, aber auch hier mit der ein oder anderen Unsicherheit. Leonardo Bonucci lauert schon.

David Fofana (bis 61.): Dem jungen Angreifer war der Elan nicht abzusprechen, viel zu oft rannte er sich aber fest. Aussichtsreiche Szenen verpufften so meist schon im Ansatz. Sinnbildlich sein schwacher Freistoß aus eigentlich guter Position (53.).

Kevin Volland: Startelf-Debüt für den Ex-Nationalspieler. Hatte die beste Chance des ersten Durchgangs, scheiterte mit seinem Kopfball aber an Gästetorhüter Blaswich (13.). Unrühmliche Hauptrolle Mitte der zweiten Halbzeit, als er Simakam in der gegnerischen Hälfte rotwürdig foulte. Ob absichtlich oder aus Versehen: Einem solch erfahrenen Spieler darf das nicht passieren.

Benedict Hollerbach (ab 61.): Sollte dem Spiel in der letzten halben Stunde noch einmal neuen Schwung verleihen. Bei seinem Bundesliga-Debüt fiel er nur durch mehrere Foulspiele auf.

Unterdurchschnittlich

Kein Unioner.

Zu spät gekommen

Janik Haberer, Christopher Trimmel (beide ab 71.), Mikkel Kaufmann und Jérome Roussillon (beide ab 86.) konnten dem Spiel in der Schlussphase keine Wendung mehr geben.