Netter Empfang in Köpenick

Kuriosum um Oliver Burke: Unions Neuer ist schon ein halber Fußballgott

In der nächsten Saison wird Oliver Burke das Trikot des 1. FC Union Berlin tragen. Am Sonnabend konnte er an seiner künftigen Wirkungsstätte vorspielen.

Vorspielen an neuer Wirkungsstätte: Oliver Burke (l.) wechselt im Sommer von Werder Bremen zum 1. FC Union Berlin.
Vorspielen an neuer Wirkungsstätte: Oliver Burke (l.) wechselt im Sommer von Werder Bremen zum 1. FC Union Berlin.Nordphoto/Imago

In Reihen der Fans des 1. FC Union Berlin ist man sich in aller Regel einig, wie man die Spieler der jeweiligen Gastmannschaft im Stadion An der Alten Försterei begrüßt. Die ehemaligen Profis der Köpenicker waren und sind immer noch Fußballgötter, bei allen anderen Akteuren, die von nah und fern angereist kommen, ist im Detail egal, wer sie sind. Ein lautstarkes „Na und?“ hallt über die Tribünen, wenn Stadionsprecher Christian Arbeit die einzelnen Namen des Kontrahenten vorliest.

Am Sonnabend war das im Spiel gegen den SV Werder Bremen (2:2) ein wenig anders. Da wurde der Co-Trainer der Hanseaten, Patrick Kohlmann, ganz warm empfangen, weil er einst viele Jahre in der Abwehr der Eisernen gespielt hatte. Im Bremer Aufgebot gab es dagegen keinen Spieler, der schon einmal das Union-Trikot getragen hatte. Dafür aber einen, der es ab Juli tragen wird!

Der Schotte Oliver Burke kommt ablösefrei aus Bremen, hat in der Hauptstadt einen langjährigen Vertrag unterschrieben. Es ist seit zwei knapp zwei Wochen ein offenes Geheimnis, dass der Transfer schon über die Bühne gegangen ist. Offiziell hat Werder bisher aber nur verkündet, dass der 28-Jährige den Verein verlassen wird. Als vor der Partie nun der Name von Burke verlesen wurde, begrüßte ihn ein Teil der Union-Fans mit dem Desinteresse signalisierenden „Na und?“, unzählige Anhänger tauften ihn aber schon zum „Fußballgott“. Das sorgte zumindest für einen Moment für Irritation, kurze Zeit später aber auch für ein großes Schmunzeln auf vielen Gesichtern.

Der neue Stürmer des 1. FC Union Berlin war in der ersten Halbzeit sehr präsent, stellte seine zukünftigen Mitspieler mit einigen intensiven Sprints immer wieder vor Probleme. Frederik Rönnow parierte dessen Schuss, sonst hätte es nach knapp einer halben Stunde sogar schon 0:3 gestanden. Nach dem Seitenwechsel tauchte Burke langsam ab, verspielte mit seiner Mannschaft eine Zwei-Tore-Führung und damit wohl auch die letzte Chance, im Rennen um die Plätze im Europapokal noch ein ernstes Wörtchen mitzureden.