Erste Station im Ausland

Bei seinem neuen Klub schnuppert Kevin Behrens gleich Europa-Luft

In der Fußball-Bundesliga gab es für Kevin Behrens scheinbar keinen Markt mehr. Jetzt wechselt der Ex-Stürmer des 1. FC Union Berlin in die Schweiz.

Kevin Behrens war in der Bundesliga zuletzt nicht mehr gefragt. Jetzt nimmt er einen neuen Anlauf in der Schweiz.
Kevin Behrens war in der Bundesliga zuletzt nicht mehr gefragt. Jetzt nimmt er einen neuen Anlauf in der Schweiz.Christian Schroedter/imago

Nach eineinhalb Jahren beim VfL Wolfsburg war der Vertrag von Kevin Behrens in der Autostadt am 30. Juni ausgelaufen. Zwei Wochen war der 34-jährige Stürmer ohne Verein, jetzt hat ihn der FC Lugano verpflichtet. Der Klub aus der Schweiz vermeldete den Transfer am Dienstagabend. Eine Ablösesumme wird aufgrund von Behrens’ Vertragslosigkeit nicht fällig.

„Der Verein freut sich, einen Spieler zu begrüßen, der aufgrund seiner herausragenden Profikarriere sowohl charakterlich als auch technisch eine wichtige Ergänzung darstellt“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des dreimaligen Schweizer Meisters. Im Kader des FC Lugano steht mit Lars Lukas Mai (früher FC Bayern, Darmstadt 98, Werder Bremen) noch ein weiterer Deutscher.

Hinter Kevin Behrens liegt eine sportlich arg komplizierte Zeit. Nachdem er beim 1. FC Union Berlin den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hatte und im gehobenen Fußballer-Alter von 32 Jahren zum Shootingstar aufgestiegen war, kam er in Wolfsburg nie so richtig an. Zuletzt hatte Trainer Ralph Hasenhüttl, der den Verein mittlerweile ebenfalls verlassen musste, gar keine Verwendung mehr für ihn. Meist saß Behrens auf der Tribüne.

Darüber hinaus fiel er abseits des Platzes negativ auf, als er bei einer Signierstunde mit einer homophoben Äußerung für Wirbel sorgte. Der VfL arbeitete den Vorfall mit dem Stürmer zwar intern auf, bei vielen Fans hatte Behrens danach aber kein Standing mehr. Für den FC Lugano beginnt die Meisterschaft bereits am 27. Juli (16 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Thun. Die abgelaufene Spielzeit beendete Lugano auf dem fünften Platz. Drei Tage vorher geht es in der Qualifikation zur Europa League in der zweiten Runde gegen den FC Paksi (Ungarn) oder CFR Cluj (Rumänien).

In der Schweiz trifft Behrens auf seinen Nachfolger bei Union

Interessante Randnotiz: Beim 1. FC Union Berlin verpflichtete man in der Winterpause, in der Behrens nach Wolfsburg ging, als potenziellen Nachfolger Chris Bedia. Der großgewachsene Angreifer, der seine Bundesliga-Tauglichkeit nie unter Beweis stellen konnte, spielt mittlerweile leihweise ebenfalls in der Schweiz. Zum Duell von Bedias Klub Young Boys Bern und Behrens’ Lugano kommt es am letzten August-Wochenende.