Im Sommer 2006 war ich acht Jahre alt und schlenderte täglich mit dem Ranzen auf dem Rücken in die Grundschule. Ich wusste wenig von der Welt, nur so viel: Punica ist ein tolles Getränk und die Fußball-WM im eigenen Land steht vor der Tür. Für die WM hatte ich mir bereits Wochen im Voraus verschiedenste Fanartikel besorgt: ein Panini-Heft, schwarz-rot-goldene Schweißbänder und Gesichtsschminke, ebenfalls in den sogenannten Deutschlandfarben. Auch im Schulunterricht wurden wir auf das bundesrepublikanische Megaevent heißgemacht: Im Musikunterricht sangen wir die Nationalhymne und wurden darüber informiert, warum die erste und zweite Strophe des Deutschlandlieds bis heute verpönt sind.

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