„Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren.“ So lautet die sinnvolle Empfehlung von Dante Alighieri für seine Protagonisten beim Eintritt in die Vorhölle. Diese ist denen vorbehalten, die weder ganz böse, noch ganz gut waren – sagen wir großzügig: uns allen. Rastlos umherzuirren ist uns auferlegt, dabei von Ungeziefer geplagt. Diese Vorhölle aus der „Göttlichen Komödie“ ist einem vertraut, sie findet sich bereits hernieden. In der irdischen Komödie.

Zornige Blicke Eine Flugschrift von: Alexander Rahr, Antje Vollmer, Daniela Dahn, Dieter Klein, Hans-Eckardt Wenzel, Ingo Schulze, Marco Bülow, Michael Brie, Peter Brandt, Petra Erler VSA-Verlag, 120 Seiten, Hamburg, November 2025, 12 Euro

„Lasst alle Hoffnung fahren“

Als Strafe dafür, dass die Menschheit all die schönen, Jahrtausende alten Utopien zu Investruinen hat verkommen lassen. Dabei waren es immer die gleichen Sehnsüchte: eine gerechte, für alle auskömmliche Gesellschaft. Neben Platons „Politeia“ und Jambulos „Sonneninsel“ ist der antike Aristophanes immer noch kühne Zukunftsmusik: „Aus Mangel wird nie mehr ein Mensch vergehen, denn alles ist Eigentum aller.“ Mit Beginn der stoischen Utopie 300 v. Chr. erschien bereits ein Globalisierungstraum, ein „Programm des Weltbürgertums“, also der „Einheit des Menschengeschlechts“. Auch die war nur mit Gemeineigentum vorstellbar. Der Stoiker Kleanthes sprach vom Gemeinwesen einer kosmischen Stadt, der jeder einzelne Staat als schmuckes Haus angehört. Sie würden den „gemeinsamen Herd der Welt“ nutzen, über den „die Internationale aller vernünftigen Wesen“ waltet.

Am Montag, den 27. Oktober, stellt der Autor Fabian Scheidler sein neues Buch vor. Es diskutieren außerdem: Daniela Dahn und Holger Friedrich.

„Friedenstüchtig“: Buchvorstellung am Pfefferberg mit Fabian Scheidler, Daniela Dahn und Holger Friedrich

Zwischen Hoffen und Verantwortung

Die Ohnmacht der Demokratie

Solidarität von Künstlern, Politikern und Publikum. Holger Friedrich, der Verleger der Berliner Zeitung, sagt Unterstützung durch Expertise und Nutzung des Hauses zu.

„Wir lassen uns das Theater Ost nicht nehmen“: Widerstand gegen die Vernichtung ostdeutscher Kultur

Ein Konzert zu Ehren Mikis Theodorakis’ wurde von Daniela Dahns Rede zu ihrem Essayband „Der Schlaf der Vernunft“ begleitet – ein Plädoyer für demokratischen Sozialismus und gegen Rüstung und Rassismus.

Der Schlaf der Vernunft ist vorbei: Daniela Dahn ruft zum Widerstand gegen das Kriegsdenken auf

Die eigentliche Hölle: Krieg

Im Interview mit der Berliner Zeitung sprechen die Friedensaktivisten Reiner Braun und Michael Müller über den Ukrainekrieg, Europas Friedenskrise und die Gefahr wachsender Militarisierung.

„Wir waren selten so nah an einem großen Krieg“ – Friedensaktivisten warnen vor Eskalation mit Russland

US-Soldaten sollen in Deutschland zur Tafel? Hinter der bizarren Nachricht steckt ein Machtspiel – und die Frage, wem Amerikas Militärpräsenz wirklich dient. Ein Gastbeitrag.

Die fremde Macht im eigenen Land: Was die US-Stützpunkte über Deutschlands Souveränität verraten

Friedensrhetorik vs. Kriegsrealität

Der SPD-Politiker sagt: In existenziellen Fragen wie Krieg und Frieden verlangen die Bürger umfassende Antworten statt Phrasen im Sekundentakt.

Rolf Mützenich: „Menschen wollen mehr über die Ursachen von Kriegen erfahren“

Deutschland sollte sich nicht Russland und China zum Feind machen, während die USA Europa attackieren und sogar mit einem Krieg um Grönland drohen.

Jeffrey Sachs: Europa in der Falle - warum ist Russland eigentlich der Feind?

Das Ende der Alternativen

Hoffnungslosigkeit enthüllt – sie ist keine Resignation, sondern Renitenz

Der Aufstieg des Rechtspopulismus entlarvt das Scheitern linker Strategien. Zeit für radikales Umdenken. Ein Gastbeitrag.

Slavoj Zizek: Das Versagen der Linken – Warum die Rechte die Arbeiterklasse gewinnt

Der Star-Philosoph Slavoj Zizek denkt über Covid-19 nach. Im Interview erklärt er, warum wir eine Zäsur erleben und weshalb er sich sofort impfen lassen will.

Slavoj Zizek: „Die Pandemie ist nur eine Probe für die wirkliche Krise“

Vorabdruck einer Flugschrift: Das Prinzip Hoffnungslosigkeit

In ihrem Essay blickt die Autorin illusionslos auf unsere Gegenwart – zwischen Demokratiekrise, gescheiterten Utopien und globalen Katastrophen. Sie fragt: Hoffnung oder Hoffnungslosigkeit – was treibt den Widerstand?

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Das Finale in der Ukraine hat begonnen –  Brüssel und Berlin spielen keine Rolle

Frieden ohne Europa: Washington und Moskau verhandeln das Ende des Ukraine-Kriegs

Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lässt keinen Zweifel: Die Endphase des Ukraine-Krieges hat begonnen. Europa schaut zu. Berlin schweigt

Washington und Moskau verhandeln über die Nachkriegsordnung – während Berlin und Brüssel scheitern. Europa steht tatenlos am Rand und schaut zu, wie andere über seine Zukunft entscheiden.

Ukraine-Krieg: Die Endphase hat begonnen – und Europa ist daran nicht beteiligt

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Europa kauft, USA kassieren: Gasriese Exxon reaktiviert Mosambik-LNG

Neues LNG für EU: US-Gasriese Exxon startet Mosambik-Feld neu

ExxonMobil, der größte Öl- und Gaskonzern der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a>, nimmt eines der größten Gasprojekte Afrikas wieder auf. Der Konzern hat die seit 2021 geltende Force majeure, vertraglich eine Art höherer Gewalt, für das Rovuma-<a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/nach-eu-aus-fuer-russland-gas-tankermangel-laesst-us-lng-frachtraten-explodieren-li.10006166">LNG</a>-Projekt in Mosambik aufgehoben – ein Schritt, der die globalen Gasströme in den kommenden Jahren spürbar verändern dürfte. „Wir haben die Force majeure für das Rovuma-Projekt aufgehoben“, teilte ein Exxon-Sprecher mit (<a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-11-20/exxon-lifts-force-majeure-on-giant-mozambique-lng-project">Zitat nach Bloomberg</a>). Man arbeite eng mit den Partnern und der Regierung von Mosambik zusammen, „um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Anlagen zu gewährleisten“. Die jahrelange Unterbrechung war 2021 verhängt worden, nachdem islamistische Milizen Anlagen und Ortschaften in der nördlichen Provinz Cabo Delgado angegriffen hatten.

Der amerikanische Gasriese Exxon startet eines der größten LNG-Projekte Afrikas neu – genau dann, wenn Europa russisches Flüssigerdgas verbietet. Was bedeutet das?

B+ plus

Wirtschaft

Kaja Kallas hat wieder auf den Tisch gehauen. Zumindest verbal. Mit ernster Miene verkündete die EU-Außenbeauftragte am Donnerstag vor Journalisten einen „klaren“ Zwei-Punkte-Plan für Frieden in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a>. Dieser sehe vor, Russland zu schwächen und die Ukraine zu unterstützen. Punkt. Nur haben die Reporterkollegen in Brüssel vergessen,&nbsp;der Estin zu sagen, dass die EU geopolitisch sowieso kaum mehr eine Rolle spielt.

Während die USA und Russland längst über Frieden verhandeln, präsentiert Kaja Kallas einen Zwei-Punkte-Plan. Sie offenbart damit vor allem die wachsende Irrelevanz der EU. Ein Kommentar.

Kallas’ Ukraine-Plan zeigt vor allem eins: Europas geopolitische Bedeutungslosigkeit

Donald Trump

Der irritierende Auftritt von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/thomas-gottschalk">Thomas Gottschalk</a> bei der Bambi-Verleihung hallt noch immer nach. Nachdem sich der Moderator bei der Übergabe des Medienpreises an Superstar Cher mehrfach <a href="https://www.berliner-zeitung.de/panorama/gott-ist-das-peinlich-thomas-gottschalk-stiehlt-cher-beim-bambi-ihren-tv-moment-li.10005599">verhaspelt</a> und mit dem Satz „Hier ist sie, die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe“ für Buhrufe im Saal gesorgt hatte, waren die Reaktionen scharf.

Der irrlichternde Thomas Gottschalk hat bei der Bambi-Verleihung für viel Aufsehen und Kritik gesorgt. Die Kabarettistin Monika Gruber nimmt den Entertainer nun in Schutz.

Monika Gruber verteidigt Thomas Gottschalk: „An alle, die jetzt die Bappn aufreißen“

Panorama

Leute

Friedrich Merz entdeckt plötzlich den Friedensengel in sich. Und das ausgerechnet jetzt, wo die diplomatischen Leitungen heißlaufen. Monatelang hatte der Bundeskanzler für jeden außenpolitischen Konflikt nur ein nervöses Augenrollen übrig, doch kaum riecht er eine gewisse geopolitische Schwerkraft, greift er zum Telefonhörer, als wäre Berlin die letzte Schaltstelle zwischen Kiew, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/washington">Washington</a> und Moskau.

Der Kanzler will plötzlich ein Krisenmanager sein. Späte Telefonate und vermeintlich große Gesten sollen staatsmännische Führung zeigen. Ein Trauerspiel.

Vorabdruck einer Flugschrift: Das Prinzip Hoffnungslosigkeit

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