Kolumne

Vom Königstiger bis zum Puma: Wie Kriegsrhetorik die deutsche Sprache militarisiert

Nicht nur der Ukrainekrieg militarisiert die deutsche Sprache. Wir sollten Wörter nicht nur nachplappern, wir sollten über sie nachdenken. Eine Kolumne.

Heißt wie das superschnelle Raubtier Gepard, ist aber ein Flugabwehrpanzer. 
Heißt wie das superschnelle Raubtier Gepard, ist aber ein Flugabwehrpanzer. Maurizio Gambarini/dpa

„Der Krieg ist auch ein Kampf um Worte.“ Das sagte der Rhetorik-Professor Joachim Knape im Mai 2022, Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Damals hatte die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht im „heute journal“ gemeint: „Der Feind hört mit!“ Eine Nazi-Parole aus dem Zweiten Weltkrieg (indirekt) bezogen auf Russlands Präsidenten Putin. „Da ist mir echt die Kinnlade runtergefallen“, meinte Knape im Tagesspiegel-Interview. Nazi-Sprache im Bundesverteidigungsministerium, das ginge nun wirklich nicht.

Berliner Zeitung

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