Rammstein

Strafverteidiger zum Fall Till Lindemann: Die Berichterstattung „war oft maßlos überdreht“

Die Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger wogen schwer, das Medien-Echo war gewaltig. Wie schaut ein Experte für Sexualstrafrecht auf den Fall? Ein Interview.

„Nie nicht unschuldig“: Rammstein-Frontmann Till Lindemann
„Nie nicht unschuldig“: Rammstein-Frontmann Till LindemannJens Koch/dpa

Eine ausverkaufte Europatour, volle Stadien in Berlin, Helsinki, Paris. Der Frontmann von Rammstein, ein Weltstar. Und daneben mehrere Frauen, die dem Sänger sexuelle Übergriffe vorwerfen.

Kaum eine Woche dieses Sommers verging, in der nicht über neue Wendungen im Fall Till Lindemann berichtet wurde. 

Mittlerweile hat die Berliner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen den Künstler eingestellt. Die Prüfung der Umstände, so die Begründung, habe keinen hinreichenden Tatverdacht für begangene Straftaten ergeben – weder für sexuelle Vergehen noch für die Verabreichung von K.o.-Tropfen. Auch hatte kein mutmaßliches Opfer des Rammstein-Sängers Anzeige erstattet.

Im Gespräch mit der Berliner Zeitung blickt der Rechtsanwalt Dr. Yves Georg zurück auf die Zeit seit Ende Mai, als die ersten Vorwürfe gegen Lindemann öffentlich wurden. Georg war Verteidiger in mehreren MeToo-Verfahren. Hier erklärt er, wie komplex das Sexualstrafrecht ist und was ihn an der Berichterstattung über den Fall gestört hat. 

Berliner Zeitung

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