Oft gehört, gern gehört. Wirklich? In diesem Fall sicher nicht. Denn es handelt sich um ein Thema, das fast nur schlechte Laune erzeugt und die Menschen verlässlich gegeneinander aufbringt. Gut möglich, dass dies der eigentliche Zweck der leidigen Debatte ist, die das bislang von der CSU, nun von der FDP geleitete Bundesverkehrsministerium immer wieder aufs Neue in die Stadt hineinträgt.
Es geht um den Plan, die A100 über Treptow hinaus nach Friedrichshain und Lichtenberg zu verlängern. Zumindest auf dem Papier sieht es wie ein sinnvolles Verkehrsprojekt aus. Der Betrachter bekommt den Eindruck, als würde es tatsächlich neue schnelle Verbindungen schaffen. So ist es kein Wunder, dass in früheren Jahrzehnten selbst progressive Senatsplaner dieser Idee einiges abgewinnen konnten.
Doch es wäre das erste Mal, dass dieses neue Stück Stadtautobahn nicht bald ebenfalls zugestaut würde. Wo der Verkehr erst einmal fließt, kommen immer mehr Fahrzeuge dazu. Bislang zeigen alle Erfahrungen, dass neue Infrastruktur nach einer gewissen Zeit dazu führt, dass der Ruf laut wird, noch mehr zu bauen – eine Spirale ohne Ende. Ein Beispiel ist der Katy Freeway in der texanischen Stadt Houston, der auf 26 Fahrstreifen angeschwollen ist, aber immer noch als Staufalle erster Güte gilt.

