Berlin-Elternsein besteht vor allem darin, auf etwas zu warten – es geht mit den Wehen los, dann das erste Lächeln, die ersten Schritte, das erste Mal durchschlafen. Man wartet und studiert die Bögen mit den Entwicklungsschritten. Sollte es nicht längst feste Nahrung zu sich nehmen? Aufs Töpfchen gehen? Man zweifelt, schimpft und hofft, dass das Kind endlich größer wird. Und wenn es dann passiert, wenn das Kind dann läuft und keine Windel mehr braucht, ist es völlig normal und als wäre es schon immer so gewesen. Und das frühere Kind, das nicht laufen konnte, das nur Milch trank, ist verschwunden. Und dann sagen Eltern: „Ach, die Zeit vergeht so schnell.“

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