Prepper-Szene

Ob Pandemie oder Bürgerkrieg: Das große Geschäft mit Preppern und Krisenvorsorge

Unternehmer und rechte Akteure schalten in den Panikmodus: Zur „Krisenvorsorge“ verkaufen sie Produkte und säen Misstrauen gegenüber dem Staat.

Prepping und Krisenvorsorge: Ein Mann hat im Keller seines Hauses Vorräte für den Notfall eingelagert.
Prepping und Krisenvorsorge: Ein Mann hat im Keller seines Hauses Vorräte für den Notfall eingelagert.Matthias Graben/imago

„Es sind unsichere Zeiten. Die Bedrohung durch Blackouts, Bürgerkriege und sogar Atomschläge nimmt zu. In einer Welt voller Krisen und Katastrophen können du und deine Familie hart getroffen werden. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich vorzubereiten.“ Das „Live-Prepper-Seminar“ beginnt in einer Stimmung, die düsterer kaum sein könnte. „Alles steht auf dem Spiel“, betont der Sprecher des dramatischen Einspielfilms. „Nur die Mutigen“ sollten jetzt online dabeibleiben. Menschen, die bereit sind, „ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“.

Wer das in jedem Falle nicht ist, macht der Goldhändler Dominik Kettner, der Gastgeber des Abends, gleich in den ersten Minuten klar: Alle, die „Enteignungen für eine Verschwörungstheorie halten“ oder „die Kriegspropaganda der Grünen und der aktuellen Ampelregierung geil finden“. Auch für „öffentlich-rechtliche Redakteure“ hat Kettner nur eine knappe Botschaft parat: „Ihr seid hier falsch.“ Preppen, vom englischen to prepare, sich vorbereiten: kein Thema für jeden.

Berliner Zeitung

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