Statistik

Kriminalitätsstatistik: Corona-Lockdown hat junge Menschen kriminell gemacht

Die Polizei in Bund und Ländern verzeichnet mehr Gewalt und mehr junge Täter. Auch die Gewalt gegen Frauen nehme zu.

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), spricht während der Pressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024.
Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), spricht während der Pressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024.Soeren Stache/dpa

Mehr als 5,8 Millionen Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr in Deutschland erfasst. Das sind 1,7 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings liegt der Rückgang an der Teillegalisierung des Besitzes und Anbaus von Cannabis.

Auffällig ist dagegen eine andere Entwicklung: Die Gewaltkriminalität nahm im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent zu, auf 217.277 Fälle. Darunter fallen etwa Raub, Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung.

In 15.741 Fällen wurde ein Messerangriff erfasst, was 7,2 Prozent an allen Fällen der Gewaltkriminalität entspricht. Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, findet die anhaltende Zunahme der Gewalt besorgniserregend. „Besonders auffällig ist der starke Zuwachs bei Kindern und Jugendlichen“, sagte er, als er am Mittwoch in Berlin zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Kriminalstatistik für 2024 vorstellte. So nahm bei der Gewaltkriminalität die Zahl tatverdächtiger Kinder um 11,3 Prozent zu. Bei den Jugendlichen stieg die Zahl um 3,8 Prozent.

Berliner Zeitung

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