Analyse

Katja Hoyer über Grenzkontrollen: Was die Grünen an Donald Tusks Deutschland-Kritik missverstehen

In den deutschen Medien wird Kanzler Merz für seine Zurückweisungen von Migranten nach Polen kritisiert. Vor Ort zeigen aber viele Verständnis für die schärfere Migrationspolitik. Eine Kolumne.

Eine Beamtin der Bundespolizei stoppt ein Fahrzeug bei der Einreisekontrolle am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke.
Eine Beamtin der Bundespolizei stoppt ein Fahrzeug bei der Einreisekontrolle am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke.Patrick Pleul/dpa

Ich bin diese Woche einmal quer durch Polen gereist. Los ging es mit dem Berlin-Warszawa-Express von der deutschen Hauptstadt in die polnische. Dann weiter nach Augustów. Der schöne Kurort im Nordosten des Landes liegt in der sogenannten Suwałki-Lücke – jener kritischen Stelle, in der Polen an Litauen, Belarus und die russische Oblast Kaliningrad grenzt. Was ich auf der ganzen Reise nicht ein einziges Mal gehört habe: Kritik an der neuen deutschen Migrationspolitik.

So ähnlich ging es wohl dem deutschen Innenminister Alexander Dobrindt, der zeitgleich in Warschau war, um dort um Beistand für seine Migrationspolitik zu werben. Es war kein leichter Besuch, denn es hatte in den vergangenen Wochen von polnischer Seite immer wieder Bedenken wegen der Zurückweisungen von illegalen Einwanderern an der deutsch-polnischen Grenze gegeben, unter anderem vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Der polnische Grenzschutz weigerte sich mitunter auch, Asylbewerber zurückzunehmen, die versucht hatten, nach Deutschland einzureisen.

Berliner Zeitung

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