Im Getöse um den Iran-Israel-Krieg ging diese Woche eine Meldung fast unter: Laut Regierungsangaben zahlt der Staat rund sieben Milliarden Euro an Arbeitnehmer, deren Einkommen nicht zum Leben ausreicht. Anders ausgedrückt: Mehr als 800.000 Menschen in Deutschland arbeiten und sind trotzdem so arm, dass sie ihr Leben nicht allein finanzieren können. Diese Zahl der „Aufstocker“ ist seit 2015 das erste Mal gestiegen.
Das ist nicht nur für die betroffenen Menschen und für den Staatshaushalt ein Problem, sondern bedeutet de facto auch eine Subventionierung des Billiglohnsektors durch Steuerzahler. Dazu kommen rund zwei Millionen Arbeitnehmer, die das fehlende Einkommen selbst ausgleichen, indem sie noch einen zweiten oder sogar dritten Job annehmen. Die „Zweitjobquote“ hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Laut dem aktuellen Paritätischen Armutsbericht gehen fast zwei Drittel aller Erwachsenen, die unter der Armutsgrenze leben, einer Arbeit nach oder sind in Rente.

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