Gastkommentar

Internationaler Hurentag: Die Kundschaft ist das Problem

Die SPD senkt den Daumen über ein Sexkaufverbot. Als könnte man das System Prostitution rund um Freier herum zum Besseren ändern. Ein Gastkommentar.

Unsere Autorin plädiert dafür, Prostitution zu entlegalisieren.
Unsere Autorin plädiert dafür, Prostitution zu entlegalisieren.Andreas Arnold/dpa

Sind alle Freier schlecht? Nach heutigen Maßstäben ja. Den Freier kümmert es nicht, wenn die Frau keine Lust hat. Ihm reicht es, dass er Lust hat. Männer wie er werden immer unbeliebter. Sie sind vom gleichen Schlag wie MeToo-Männer, für die auch nur zählt, dass sie selbst Lust haben. MeToo-Männer gelten als „toxisch“, sie möchte man am liebsten ausrotten. Aber Freier? Nein, die bezahlen schließlich. Freier kaufen sich Unlust und sogar Ekel als „Sex“. Doch Sex, den die Frau ertragen muss, haben nur Täter.

Jetzt könnte man sich fragen, warum ausgerechnet aus der CDU/CSU Stimmen dagegen laut geworden sind, dass Deutschlands Männer mit dem Segen der Politik für Bares Frauen gebrauchen. Konservative sind ja nicht gerade bekannt dafür, dass sie dem Patriarchat bereitwillig Fesseln anlegen. Obwohl, doch: Bei der Einführung der elektronischen Fußfessel zum Schutz von Frauen vor männlicher Gewalt ging die CDU/CSU voran.

Berliner Zeitung

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