Herr Kaim, seit Jahren wird über das Wiedererstarken der Taliban debattiert. Wie konnte sich die deutsche Regierung so überraschen lassen?

Die Fehleinschätzung bezieht sich nicht auf die Stärke der Taliban, sondern auf die Schwäche der Regierungstruppen. Da ist der Blick getrübt gewesen. Der Westen hat sich in Erfolgsmeldungen gesonnt: Wie viel Tausende Sicherheitskräfte aufgebaut worden sind, wie gut die ausgebildet und ausgerüstet worden sind. Der entscheidende Punkt ist, dass die Loyalität dieser Kräfte zur afghanischen Regierung so brüchig ist, dass es den Taliban gelungen ist, sie innerhalb weniger Wochen mittels Drohungen und Versprechen auf ihre Seite zu ziehen. Die Stärke der Taliban hat man richtig eingeschätzt, aber die Schwäche der Regierung wurde falsch eingeschätzt.

US-Regierung: Gefahr von IS-Anschlag am Flughafen Kabul +++ Johnson: G7-Sondergipfel zu Afghanistan am kommenden Dienstag +++

Taliban schicken „hunderte Kämpfer“ ins Pandschirtal

Den Taliban fallen bei ihrem Vormarsch auf Kabul Fahrzeuge, Schusswaffen und Munition in die Hände. Die USA haben das afghanische Militär jahrelang aufgerüstet.

Afghanistan: Taliban erbeuten massenweise modernes Kriegsgerät der USA

Nach dem Abzug der westlichen Truppen haben die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen. Ein Überblick über die Köpfe der radikal-islamistischen Miliz.

Wer sind die führenden Köpfe der Taliban?

Der Sicherheitspolitik- und Transatlantik-Experte Dr. habil Markus Kaim (geb. 1969) ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er&nbsp;hat am Institute of European, Russian, and Eurasian Studies der Carleton University, Ottawa, als DAAD Professor for German and European Studies an der University of Toronto sowie als Vertretungsprofessor für Außenpolitik und Internationale Beziehungen an der Universität Konstanz gelehrt. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität Zürich und an der Hertie School of Governance, Berlin.

Markus Kaim

In Kabul spielen sich apokalyptische Szenen ab. In Deutschland wird diskutiert, wie es so weit kommen konnte.

Jetzt fliegt auch Deutschland aus – wenn die Menschen es zum Flughafen schaffen

Die Taliban erobern in Rekordzeit das Land zurück. Das trifft auch Deutschland hart.

Nichts ist gut in Afghanistan

Experte zu Afghanistan: „Ich warne davor, die Region sich selbst zu überlassen“

Die Taliban haben Kabul eingenommen, auch weil sich die afghanische Armee fast kampflos ergeben hat. Der Sicherheitspolitik-Experte Markus Kaim über deutsche Fehleinschätzungen, Fluchtbewegungen und neuen Terrorismus.

Der Sicherheitspolitik-Experte Markus Kaim fordert eine andere Afghanistan-Politik des Westens und einen neuen Flüchtlingsdeal.

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Ukraine-Verhandlungen in Genf: „Die Europäer sind Zaungast und zahlen“

Ukrainekrieg: Die EU hat versagt – „Quittung für unsere diplomatische Unfähigkeit“

Die US-Regierung hat einen mit <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/russland">Russland</a> abgestimmten Friedensplan vorgelegt. Bereits am Sonntag werden erste Verhandlungen mit Delegationen aus der <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> und europäischen Staaten geführt. Erich Vad war unter Bundeskanzlerin <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/angela-merkel">Angela Merkel</a>&nbsp;militärpolitischer Berater. Die Berliner Zeitung sprach mit ihm über die Inhalte des Friedensplans, ein mögliches Ende des Ukrainekriegs und die Haltung der Europäer.

Erich Vad, ehemaliger Militärberater von Angela Merkel, ordnet den amerikanischen Friedensplan ein. Die Europäer sollten die Verhandlungen nicht torpedieren. Ein Interview.

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Bei der Polizei Brandenburg sind gut einen Monat nach dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/vermisstenfall-rebecca-reusch-wird-der-spektakulaere-fall-jetzt-geloest-li.10001857">Großeinsatz im Fall der seit mehr als sechseinhalb Jahren vermissten Rebecca</a> aus Berlin weiter vereinzelt Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diesen werde nachgegangen, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Zudem würden weiterhin Spuren ausgewertet, die bei der großangelegten Suche im Oktober in Brandenburg sichergestellt worden seien.

Mehr als sechseinhalb Jahre nach dem Verschwinden einer 15-Jährigen kommt erneut Bewegung in den Fall Rebecca. Was ist seit der Durchsuchung geschehen?

Fall Rebecca: Stand der Ermittlungen nach Durchsuchungen im Oktober

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Die Ablehnung ist einhellig. Bei den Mächtigen in Westeuropa&nbsp;hat der amerikanische 28-Punkte-Friedensplan für die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> keine Chance. Das ist nachvollziehbar, obschon nur auf den ersten Blick. Begreift man den Waffenstillstand als Endpunkt eines politischen, mit militärischen Mitteln ausgetragenen Konflikts, wäre die Ukraine zurückgeworfen auf ihr geopolitisches Prekariat. Als maßgeblicher Schutz ihrer Eigenständigkeit blieben allein die amerikanischen Wirtschaftsinteressen und Investitionen; in allem Übrigen wäre die osteuropäische „Schütterzone“ wiederhergestellt, jenes Grau-Grau im Übergang der kontinentalen Machträume.

Der Krieg ist für die Ukraine so nicht zu gewinnen. Strategisch kluge Parteigänger eines Kiewer Siegs würden den Trump-Plan begrüßen. Ein Kommentar.

Eigentlich müssten die westlichen Falken den 28-Punkte-Friedensplan umarmen

Donald Trump

Sanktion

Die Berliner SPD-Chefs, Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini haben offenbar angekündigt, ihr Amt zum Moatsende abzugeben. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt. Die beiden Politiker informierten am Sonntag den geschäftsführenden SPD-Landesvorstand in einer Schaltkonferenz.&nbsp;Bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz am Montag soll die Öffentlichkeit informiert werden. Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der Berliner SPD zum Eklat. Am Sonntag stand fest, dass <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/showdown-nr-2-bei-der-spd-rollt-jetzt-der-kopf-der-zweiten-vorsitzenden-li.10006736">Böcker-Giannini keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus</a> 2026 bekommen wird. Beim Kreisparteitag der Reinickendorfer SPD unterlag sie in der Kandidatur Laurence Stroedter. Als Direktkandidatin für den Wahlkreis 3 in Reinickendorf wurde Böcker-Giannini hingegen nominiert,

Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini treten von ihren Posten zurück. Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der SPD zu Eklats mit den Politikern.

Berliner SPD-Chefs Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini treten zurück

Neukölln

Reinickendorf

Bezirke

Deutsche Presse-Agentur

Der Widerspruch könnte kaum größer sein: Während Europa über <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/klimawandel">Klimaziele</a> debattiert, treiben Krieg und Aufrüstung die Emissionen in die Höhe. Die offizielle Klimabilanz des Ukraine-Kriegs beläuft sich nach drei Jahren auf 236,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente – eine erschütternde Zahl, die die gravierenden Umweltauswirkungen des Krieges sichtbar macht.

Krieg und Klimaschutz schließen sich aus. 236,8 Millionen Tonnen CO2 durch Ukraine-Krieg zeigen das Dilemma. Doch das wahre Risiko liegt woanders.

Experte zu Afghanistan: „Ich warne davor, die Region sich selbst zu überlassen“

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